5.700 Gaskunden sparen 1 Million Euro

Für die von der Hamburger Verbraucherzentrale gegründete Gaskundengemeinschaft haben sich 5.700 Verbraucher gemeldet. Die Schweriner WEMAG AG gab das beste Angebot ab. Die Verbraucherzentrale Hamburg empfiehlt daher den in der Gaskundengemeinschaft (GKG) registrierten Verbrauchern den Vertragsabschluss mit der WEMAG. Lohnen sollte sich die Aktion nicht nur für die Gaskunden, sondern auch für die Verbraucherzentrale: Jeder Interessent hat der Zentrale „für den Aufwand zur Registrierung“ eine Einzugsermächtigung über 10 EUR erteilt.

In der letzten Woche hatte die Verbraucherzentrale 36 Anbieter zur Abgabe eines Angebotes aufgefordert, 16 antworteten mit einer Offerte. Das Angebot der WEMAG erwies sich in der Prüfung der Verbraucherzentrale als das günstigste. Es sieht einen unbefristeten Vertrag mit einer Mindestlaufzeit von einem Jahr und einem Festpreis bis zum 30.9.2011 in Höhe von 4,64 Cent pro Kilowattstunde (kWh) als Arbeitspreis und 11,90 Euro Grundpreis pro Monat abzüglich eines Bonus von 110 Euro vor.

Im Vergleich zu den von dem marktbeherrschenden Unternehmen E.on Hanse angebotenen IdealGas- und OptimalGas-Verträgen sparen die 5.700 Kunden rund 1 Million Euro pro Jahr. Der durchschnittliche Jahresverbrauch der in der GKG registrierten Kunden beträgt 24.000 kWh. Dieser Verbrauch kostet bei E.on Hanse unter Einrechnung des Bonus von 80 Euro im Tarif IdealGas 1.346,32 Euro, im Tarif OptimalGas 1.307,68 Euro. Bei WEMAG kostet er für die GKG im Netzbereich Hamburg 1.146, 40 Euro, eine Ersparnis von 161,28 Euro pro Jahr gegenüber dem E.on-Tarif OptimalGas und 199,92 Euro gegenüber dem Tarif IdealGas. Hochgerechnet auf 5.700 Kunden ergeben sich rund 919.000 Euro Ersparnis gegenüber OptimalGas und 1,14 Millionen Euro gegenüber IdealGas. Nähme man den E.on-Grundversorgungstarif StandardGas zum Vergleich, so blieben sogar 2,3 Millionen Euro mehr auf den Konten der Verbraucher.

Je nach Verbrauch eines Kunden variiert die Ersparnis. Sie liegt, nimmt man den preisgünstigsten E.on-Tarif – OptimalGas – zum Vergleich, zwischen 35 Euro bei einem Verbrauch von 1.000 kWh und 269 Euro bei einem Verbrauch von 45.000 kWh.

Bei dem Versorgerwechsel der 5.700 Kunden geht es um einen jährlichen Gesamtverbrauch von etwa 137 Millionen kWh und einen Rückgang des Jahresumsatzes für E.on Hanse in Höhe von schätzungsweise 7,4 Millionen Euro.

Die WEMAG ist ein kommunaler Energieversorger mit Sitz in Schwerin. 75 Prozent der Anteile hält der kommunale Anteilseignerverband, 25 Prozent liegen bei der ebenfalls kommunalisierten THÜGA AG. Die WEMAG ist unabhängig von den vier in Deutschland marktbeherrschenden Energiekonzernen. Nähere Informationen unter www.wemag.com.

Zur Bildung der Gaskundengemeinschaft hatte die Verbraucherzentrale Hamburg vor vier Wochen aufgerufen. Auslöser war die Kündigung von vermutlich mehr als 10.000 Verträgen durch die E.on Hanse Vertrieb GmbH wegen der durch ein Sammelklageverfahren für unwirksam erklärten Preisänderungsklauseln. Die GKG stand zwar allen Verbrauchern offen, es meldeten sich aber fast ausschließlich Kunden der E.on Hanse. Zu 96 Prozent war diesen der Vertrag gekündigt worden, in der Regel zum 30. Juni 2010. Die weitaus meisten Kunden der GKG wohnen in Hamburg. Gemeldet haben sich aber auch Verbraucher aus Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern; auch diesen wird die WEMAG ein Vertragsangebot übersenden, allerdings wegen abweichender Netzentgelte mit etwas höheren Preisen.

Die WEMAG wird sich ab heute an die Kunden wenden und ihnen ein Vertragsformular zur Unterzeichnung übersenden. Für alle Kunden, die den Vertrag bis zum 31. Mai 2010 zurücksenden, wird der Vertragsübergang vom alten zum neuen Versorger zum 1. Juli gewährleistet. Für danach eingehende Verträge kann eine Versorgung erst zum 1. August erfolgen. Die Verbraucherzentrale wird alle Kunden, die sich nach der Registrierungsfrist (7. Mai 2010) bei ihr gemeldet haben oder melden, an die WEMAG weiter leiten. Auch diesen Kunden will die WEMAG bis zu einem von ihr festzulegenden Zeitpunkt, der nicht vor dem 20. Mai liegen wird, einen GKG-Vertrag anbieten.

„Wenn 5.700 Kunden dem Ex-Monopolisten und jetzt marktbeherrschenden Unternehmen den Rücken kehren, stärkt das den noch unterentwickelten Wettbewerb im Gasmarkt“, sagt Günter Hörmann, Geschäftsführer der Verbraucherzentrale Hamburg. „Mit der WEMAG haben die Kunden einen kommunalen und konzernfreien Vertragspartner mit einem im Marktvergleich sehr niedrigen, für ein Jahr festen Preis“, so Hörmann.

Nähere Informationen zur WEMAG, zum Tarif und zum Verfahrensablauf unter www.vzhh.de.

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