Wassertreppe: Wahrheit verbogen?

Die „Hamburg Port Authority“ (HPA) stand schon zu Zeiten im Ruf, gern mal mit gezinkten Karten zu spielen, als sie noch „Strom- und Hafenbau“ hieß und eine Behörde war. Zuletzt zeigte sich beim Wasserkreuz Veddel, wie schnell dort Zahlen manipuliert werden. Nun gibt es Anzeichen dafür, dass es auch bei der Wassertreppe 51 nicht mit rechten Dingen zugeht.

Dass die Wassertreppe 51 am Moorfleeter Deich (ungefähr da, wo „Stubbe – von Fall zu Fall“ wohnt) die letzte ihrer Art, prägend für die Umgebung und denkmalwürdig ist – darüber besteht Einigkeit unter Anliegern, HPA, Denkmalschutzamt, örtlichen Abgeordneten, und, und, und. Nur, leider: Das ist soooo teuer, rechnete HPA vor, dass man dies nicht bezahlen könne.

Schon beim ersten Nachrechnen blieb allenfalls die Hälfte der Kosten übrig: Man hatte nämlich vergessen, gegenüberzustellen, was Rückbau, Restaurierung und Einlagerung (muss man mit Denkmälern mindestens machen) kostet, deckte die Bürgerschaftsabgeordnete Carola Veit (SPD) auf.

Jetzt scheint auch dies noch viel zu hoch gegriffen. Grund: HPA hatte als Ursache für die hohen Sanierungskosten unter anderem angeführt, das Bauwerk sei mit einem asbesthaltigen Anstrich versehen, was eine Sanierung beträchtlich erschwere und verteuere. Jetzt hat ein unabhängiges Institut im Auftrag der Anwohner jedoch festgestellt: Keine Spur von Asbest!

Die Kleine Anfrage, die Carola Veit jetzt eingereicht hat, ist da nur folgerichtig: Woher stammen die Asbest-Erkenntnisse bei HPA, wer hat wann untersucht, mit welchem Ergebnis? Und, das vor allem: „Falls sich die Asbest-Untersuchungen der HPA nicht spezifizieren lassen – teilt der Senat dann meine Auffassung, dass ein Abbruch/Rückbau der Wassertreppe bis zur endgültigen Klärung zu unterbleiben hat?“

Ein Gedanke zu „Wassertreppe: Wahrheit verbogen?“

  1. seit langem kenne ich die Billwerder Bucht und natürlich auch die Wassertreppe. Dass sie die Nummer 51 trägt weiß ich erst seit Kurzem. Genauso dass sie abgerissen werden soll.
    Dieses Bauwerk ist einmalig in Hamburg und durch nichts zu ersetzen.
    Auch langfristige Pläne, die Billwerder Bucht zu einem Naherholungsgebiet umzugestalten würde diese Brücke der Bucht einen besonderen Flair geben bzw. erhalten.
    Hamburg hat immer wieder unwiederbringliche Baudenkmäler zerstört. Ich erinnere nur an die letzten Kutscherhäuser in der Grindelberg vor ca. 15 Jahren. Wir haben doch kaum ältere Bausubstanz in Hamburg, und das bißchen, was uns der 2. Weltkrieg gelassen hat soll jetzt auch noch zerstört werden.
    Das ist unverständlich. Ein Aufbau eines Teilstücks dieser Treppe an anderer Stelle ist wie Disneyland, einfach nicht echt sonder nur noch Kitsch.
    Dass jetzt die HPA jetzt offenbar noch mit gefälschten Angeben den Erhalt der Brücke erheblich teurer „macht“ als ursprünglich behauptet ist, gelinde gesagt: dreist.

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