Waschmittel: Verdacht der Preisabsprache

In vielen Waschmittelpackungen ist bei gleichem Preis weniger drin – und die „versteckten Preiserhöhungen“ fanden offensichtlich zeitgleich statt.

Das ist das Ergebnis einer Untersuchung der Verbraucherzentrale Hamburg von 24 Waschmittelsorten. Die Verbraucherschützer haben sich deshalb an das Bundeskartellamt wegen des Verdachts der Preisabsprache gewandt.

Bei 18 Waschmittelsorten von vier Herstellern fand die Verbraucherzentrale die exakt gleichen Füllmengenreduzierungen: Bei Produkten von Procter & Gamble (Marken: Ariel, Meister Proper, Dash), Henkel (Persil, Spee, Weißer Riese), Dalli Werke (dalli) und fit (Sunil) wurden die Füllmengen von 45 auf 40 Waschladungen pro Packung vermindert. Das entspricht einer Preiserhöhung von 12,5 Prozent, wenn der Handel – wie in der Untersuchung festgestellt – den Preis gleich lässt.

Auffällig war, dass entweder alte und neue Packungen nebeneinander im Regal oder alte Preisschilder vorgefunden wurden, obwohl neue Produkte im Regal standen. Diese Umstände weisen laut Verbraucherzentrale darauf hin, dass die Produkteinführung noch nicht lange zurückliegt, fast zeitgleich stattfand und dadurch der Verdacht der Absprache unter den Wettbewerbern besteht. In einem Brief hat die Verbraucherzentrale Hamburg das Bundeskartellamt über die Untersuchungsergebnisse informiert und angeregt, die Umstän
de der Preiserhöhungen zu untersuchen.

Die Verbraucherzentrale pflegt seit sieben Jahren eine bundesweit einzigartige Mogelpackungsliste mit versteckten Preiserhöhungen auf der Basis von Verbraucherbeschwerden. Mit derzeit rund 400 Produkten beleuchtet die Liste unter Nennung der Namen von Produkt und Hersteller die Masche der Anbieter. Neben Waschmitteln finden sich als aktuelle Fälle in der Liste: Airwaves Kaugummi, Bio Müsli von Penny, Prinzen Rolle Choco Duo und Cappuccino Fine & Creamy von Krüger.

Die Untersuchung zu den Waschmittelpreisen sowie die komplette Mogelpackungsliste mit Fotos ist online zu finden unter www.vzhh.de.

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