Vorläufig keine Elbbrücke für Radfahrer

„Die Prüfung der Einrichtung einer baulichen Elbquerung durch die IBA GmbH ist abgeschlossen“, berichtet der Senat auf Anfrage der SPD-Abgeordneten Carola Veit. Ergebnis: Ein Überweg für Radfahrer und Fußgänger als „angehängter Steg“ unter der Autobahnbrücke über die Norderelbe ist zu teuer. Die Querung von Kaltehofe nach Moorwerder wird nicht gebaut.

Es wurden drei Varianten für eine Erweiterung der vorhandenen Bundesautobahnbrücke mit einem Fuß- und Radweg entwickelt, berichtet der Senat (19/05700). Ergänzend sei eine eigenständige Geh- und Radwegbrücke betrachtet worden.

Die Varianten weisen vielfältige Vor- und Nachteile auf, insbesondere hinsichtlich

– der nutzbaren Breiten des Geh- und Radwegs,
– der erforderlichen Verstärkungsmaßnahmen am vorhandenen Bauwerk,
– der Lärmbelästigung für die Nutzerinnen und Nutzer,
– der Erreichbarkeit für Rettungs- und Wartungsfahrzeuge,
– der Behinderung des Kfz-Verkehrs während der Bauzeit,
– der Baukosten.

Die geschätzten Kosten für taugliche Varianten liegen bei 5.970.000 € für eine angehängte bzw. 9.720.000 € für eine eigenständige Brücke. Hinzu kommen Kosten für die Anbindung der neuen Geh- und Radwegkonstruktion an das vorhandene Wegenetz sowie ggf. erforderliche Umbauten an den Brückenwiderlagern.

Angesichts begrenzter finanzieller Ressourcen ist unter Berücksichtigung des Kosten-Nutzen-Verhältnisses eine Prioritätensetzung auch bei Projekten des Fuß- und Radverkehrs erforderlich. Der Senat abschließend: „Auch wenn die Einrichtung einer baulichen Querung der Norderelbe grundsätzlich wünschenswert ist, wird sie daher gegenwärtig nicht weiterverfolgt.“

Carola Veit: „Die Elbquerung wäre sehr reizvoll und würde den grünen Hamburger Osten nördlich und südlich der Elbe miteinander verbinden. Wir müssen das Ergebnis erst einmal so hinnehmen. Es ist schwer vorstellbar, dass der Anbau eines Fuß- und Radwegs die sechsspurige Autobahnbrücke so stark belasten würde, dass Verstärkungsmaßnahmen an der Brücke und ihren Widerlagern erforderlich würden. Wie seriös die Kostenschätzung ist, muss bei Gelegenheit sicher noch überprüft werden. Spätestens seit der Auseinandersetzung um das Wasserkreuz Veddel wissen wir ja, dass Kostenschätzungen für Brückenbauwerke durchaus diskussionswürdig sind.“

Bei der Auseinandersetzung um das Wasserkreuz Veddel hatte die Abgeordnete mit einem (gefühlten) Dutzend Kleiner Anfragen schließlich erreicht, dass das einmalige Wasserkreuz nicht zugeschüttet, sondern durch neue Brücken saniert wurde.

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