Smoothies sind kein Ersatz für frisches Obst

O.k., erwartet hatte es niemand: Dass die modischen „Trinkfrüchte“ („Smoothies“) wirklich frisches Obst ersetzen können. Die Verbraucherzentrale Hamburg setzt noch einen drauf und stellt fest: Manche Smoothies schaden mehr als sie nützen.

Smoothies – kein Ersatz für frisches Obst
Fruchtiger Trinkbrei unter der Lupe

Glaubt man der Werbung, so ist lästiges Schälen, Zerkleinern und auch Zubeißen nicht mehr nötig: Der sämige „Obst- und Gemüsebrei“ aus der Flasche deckt angeblich „50% des täglichen Bedarfs an Obst und Gemüse“ oder „100% der täglichen Portion Obst“. Doch Smoothies (engl. smooth: geschmeidig, weich) bieten keinen gleichwertigen Ersatz für frische Früchte und Rohkost. „Frisches Obst und Gemüse zum Reinbeißen ist den fruchtigen Trendprodukten in punkto Gesundheit und Nachhaltigkeit deutlich überlegen, sagt Karin Riemann-Lorenz von der Verbraucher-zentrale Hamburg, denn gründliches Kauen sorgt für mehr Sättigung als das „Fast Food“ Smoothie.

Außerdem kann beim Einkauf von frischem Obst und Gemüse das günstige, schmackhafte Saisonangebot aus der Region berücksichtigt werden und unnötiger Verpackungsmüll entfällt.“
Entscheidend für die Qualität eines Smoothies ist die Herstellungsmethode: Hochwertige Produkte werden auf Basis von Fruchtmark und Fruchtpüree aus geschälten, entkernten, ganzen Früchten hergestellt. Abgesehen vom Verlust wertvoller Inhaltsstoffe aus den Schalen, bleiben so die Nährstoffe weitgehend erhalten. Viele Hersteller setzen aber Fruchtpürees und Obst- und Gemüsesäfte aus stark verarbeiteten Konzentraten ein. Je höher der Anteil an Saftkonzentraten ist, desto weniger wertvolle Inhaltsstoffe, wie Vitamine, sekundäre Pflanzen-, Mineral- und Ballaststoffe, sind im Endprodukt noch enthalten.

„Wenn Smoothies zusätzlich mit Zucker, Verdickungsmittel, Farb-, Konservierungs-, Aromastoffen oder Vitaminen aufgepeppt wurden, sollte man auf jeden Fall die Finger vom Kauf lassen“, so Riemann-Lorenz.

Mit Preisen zwischen 35 und 75 Cent pro 100 ml sind die Trendprodukte im Vergleich zur entsprechenden Menge Obst oder Gemüse zum Teil deutlich teurer. Wer nicht auf die Modegetränke verzichten mag, sollte auf die Zutatenliste achten und einen Trinkbrei wählen, der zum größten Teil aus der kompletten Frucht, ohne Konzentrate hergestellt ist sowie keine Zusatzstoffe enthält. „Gelegentlich einen Smoothie aus ganzen Früchten ist okay“, findet Riemann-Lorenz.

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