Sammelklage gegen Allianz Versicherung

Die Verbraucherzentrale Hamburg will mit einer Sammelklage gegen die Allianz Lebensversicherungs-AG deren Ex-Kunden zu einem höheren Rückkaufswert verhelfen und sucht betroffene Kunden.

Viele ehemalige Allianz-Kunden, die ihre Lebens- oder Rentenversicherung kündigen mussten, haben nach Angaben der Verbraucherzentrale einen zu geringen Rückkaufswert erhalten. Auch ein Stornoabzug bei der Kündigung sei unzulässig. Daraus ergebe sich für diese Kunden ein Anspruch auf Nachschlag. Die Zahl der betroffenen Allianz-Kunden liegt nach Schätzungen der Verbraucherzentrale im sechsstelligen Bereich.

Bislang verweigert das Unternehmen Nachzahlungen für Verträge, die zwischen Mitte 2001 und Ende 2007 abgeschlossen wurden, weil es die Auffassung vertritt, die Klauseln zur Berechnung des Rückkaufswertes und zum Stornoabzug seien transparent und wirksam. Die Verbraucherzentrale ist anderer Auffassung. Zwar ist mit einer Entscheidung des Bundesgerichtshofs (BGH) zu den in diesem Zeitraum verwendeten Klauseln erst im nächsten Jahr zu rechnen. Die Überzeugung der Verbraucherzentrale stützt sich jedoch auf eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts, auf Äußerungen von Richtern des BGH und landgerichtliche Urteile.

Allianz-Kunden, die nicht auf die Entscheidung des Bundesgerichtshofs warten und auch keine individuelle Klage gegen den Konzern führen möchten, können sich jetzt der von der Verbraucherzentrale geplanten Sammelklage anschließen. Rechtlich handelt es sich um eine Einziehungsklage nach § 79 Abs. 2 Ziffer 3 Zivilprozessordnung.

Teilnehmen kann, wer

* zwischen Mitte 2001 und Ende 2007 eine Kapital-Lebensversicherung oder eine private Rentenversicherung bei der ALLIANZ abgeschlossen haben und
* diese 2005 oder später gekündigt hat.

Durch die Bündelung der Ansprüche will die Verbraucherzentrale den Druck auf den Marktführer Allianz und damit die Versicherungswirtschaft insgesamt erhöhen. Zudem könne so eine kompetente Prozessvertretung sichergestellt werden.

Nähere Informationen und Anmeldung unter www.vzhh.de.

2 Gedanken zu „Sammelklage gegen Allianz Versicherung“

  1. Ja, betrogen wird, wohin man schaut. Es scheint eine Marotte unserer Gesellschaft zu sein, das Gegenüber auszunehmen. Euphemistisch sprechen wir dann von Gewinnmaximierung: Pfui, wie wissenschaftlich das klingt! Dabei ist mittels einer Glosse alles so einfach zu erklären:

    Tolle Währung, super Land, ich liebe die EU – hurrrrrraaaaaa!

    Über Nacht haben sich die Finanzminister der EU also entschlossen, den Euro mit 750 Mrd. Euronen (muss selbst die Summe europäische Unselbständigkeit ausdrücken? – Plagiat des ersten US-Hilfspaketes!) zu stützen. Toll, was? Nicht nur widersprüchlich, sondern kurios ist das Ergebnis dieser erneuten Bilanzmanipulation: Nicht nur der Euro steigt (kurzfristig zwar, aber immerhin!), auch die Aktien tun es. Super, nicht wahr?

    Gut für jene in der Hochfinanz, die mittels beispielloser Skrupellosigkeit unser Arbeitseinkommen verspielt haben. Immerhin können Sie nun weiterzocken. Man wird’s dem Volk schon wieder nehmen, das Geld, das nie dagewesen ist.

    Unser Superman, der Finanzminister, hat gleich 15 Mrd. Euro beizusteuern versprochen – extrem gut der Typ, klaro. Schon morgen werden Sie sich einer Desinformationskampagne rühmen können, die tollen EUler: „Wir haben den Euro gerettet“, werden sie sagen und: „Wir haben’s ja immer schon gesagt, wer den Euro angreift, hat keine Chance!“, wird dann geheult. Zu groß sei der Währungsraum, nicht attraktiv für einen Angriff, weil wir so stark sind – sooo stark.

    Was werden die Amis da lachen: „Hihihi, jetzt haben wir sie so weit, die Idioten, endlich haben sie sich maßlos überschuldet, wir sitzen nun im selben Boot; weiter geht’s, bis die Korruptesten unter uns ihre Pfründe gerettet haben.“

    Und die €päer: „Scheiß auf’s Volk, es is’ uns wurscht. Die Hauptsache ist doch: Die Trottel wählen wieder, die Glücklichen, sie wählen uns. Und wir werden ihnen alles einreden können, wie immer.“

    Das ist doch die Hauptsache, oder nicht Herr Pröll, Frau Merkel und meine geehrte Frau Largarde?

    Jawoll, die Lagarde ist wohl die einzige, die ihr Geschäft versteht. Nur: In der wenig durchdachten, unvorbereiteten Hauruck-Aktion, da versteht auch sie nicht so recht, wie uns geschieht. Oba, schnöll muas gehn – üba Nocht.

    Was werden die Amis da lachen, lachen über uns: „Wir haben sie erschreckt, die €päer und gemeinsam haben wir gewonnen. Nur die Europäer müssen langfristig ins Gras beißen. Aber die sind uns wurscht, wie übrigens die Amerikaner auch.“

    Hauptsache die $ianer haben’s wieder mal gemeistert, gemeistert für sich (kurzfristig und unübersichtlich – hauruck)!

    Manche Zahlen sind allerdings aus der Sicht eines Österreichers zu sehen. Die Zahlen der deutschen Bilanz sind, wie übrigens alle Wirtschaftsdaten zwischen Deutschland und Österreich, zehnmal größer.

  2. Weiters dürfte folgender Text zu allgemeiner Aufklärung über die gewohnten Eigenarten verschiedener Interessenskonflikte führen:

    Deutschland hat 2.800 Abgeordnete. Circa 240 zusätzliche Minister und parlamentarische Staatssekretäre, die meistens auch noch Abgeordnete sind, 900 politische Beamte und circa 7.000 Kommunalpolitiker sowie weitere 6.000 Bundestagsabgeordnete, Personen aus Parteistiftungen und anderen politischen Fraktionen, die sich alle aus den Ergebnissen der Arbeitsleistungen der real erwirtschafteten Güter und Dienstleistungen bedienen: Das sind zusammen um die 16.940 Personen – also rund 17.000.

    In etwa 11.000 davon genießen besondere Privilegien, die sich in Aufwandsentschädigungen, Versorgungsregelungen, Ruhestandsgehältern, Übergangsgeldern … äußern.

    Weiters gibt es die „steuerfreie Dienstaufwandspauschale“ trotz freier Bahnfahrten und Flüge, freier Büros und Dienstwagen sowie kostenloser Hotelaufenthalte – keine Aufwende, dafür aber weiterhin Pauschalen; die „steuerfreie Kostenpauschale“, die 42.600 € pro Jahr ausmacht; die „Sachleistungspauschale“ für Briefpapier, Telephonkosten, Computerkosten, Schreibmaterial … ist mittlerweile auf 7.000 € per annum angehoben worden; die „Mitarbeiterpauschale“ beträgt derzeit 9.729 €; die „Abgeordnetendiät“ beträgt derzeit etwas über 7.000 € …

    Der Kanzler, jetzt eben die Kanzlerin, erhält neben dem Amtsgehalt (rund 200.000 € per annum) auch noch 130.000 Euro „Mandatsvergütung“, sodass das Jahreseinkommen – aber nur jenes, das für uns nachvollziehbar ist – rund 330.000 Eurolein beträgt. Das Wohnen, das Fahren, das angenehme Leben – das alles bleibt zusätzlich kostenfrei.

    Ministerpräsidenten der Länder erhalten: 160.000 € Grundvergütung + 110.000 € andere Vergütungen und Zuwendungen. Allerdings gibt es zwischen den einzelnen Ländern leichte Unterschiede (Beispiel: Bayern).

    Die Gagen der Gewerkschaftsbundbosse und die der Krankenkassenbosse werden ebenfalls in dieser Höhe vergütet, neben all den anderen Annehmlichkeiten natürlich. Dazu kommt noch, dass viele dieser Leute so ganz nebenbei auch noch Aufsichtsratsgehälter von verschiedenen Konzernen kassieren!

    Oder warum glauben Sie, hat der ehemalige amerikanische Präsident George W. Bush einmal gesagt: „Weshalb sollte ich zu den Wählern halten, wenn ich von denen ein paar hunderttausend Dollar zugestanden bekomme, während es durch Sponsorgelder aus der Industrie und anderen Institutionen einige Millionen sind?“

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