Privatisierung beim Breitensport gescheitert

Die Bezirksversammlung Hamburg-Mitte hat ein sofortiges Ende der Privatisierungspolitik des Hamburger Senats gegenüber dem Breitensport gefordert. Vor drei Jahren hat der Senat beschlossen, die Sportplätze in die Obhut und Pflege der ehrenamtlich tätigen Stadtteilsportvereine zu übergeben. Bis heute ist daraus nichts geworden, weil niemand die Plätze übernehmen will. Seitdem verwahrlosen sie.

Dazu Thomas Stölting (SPD): „Die ehrenamtlich tätigen Stadtteilsportvereine sind mit der Pflege und Instandhaltung der Sportplätze vollkommen überfordert, sowohl personell wie finanziell. Die Sportsenatorin von Welck verkündet ununterbrochen, welch große Bedeutung der Breitensport für Hamburg hat. Über die tatsächliche Misere aufgrund einer fehlgeschlagenen Senatspolitik sieht sie dabei generös hinweg.“

Die Bezirksversammlung beklagt in ihrem Beschluss, dass den Bezirken vom Senat die Gelder gestrichen wurden. Die Plätze verkommen und sind ganz häufig nicht mehr bespielbar (siehe weiter unten zum Sportplatz Marckmannstraße in Rothenburgsort). Reparaturen können nicht mehr vorgenommen werden. Frei werdende Platzwartstellen dürfen nicht mehr besetzt werden. Dazu Stölting: „Es geht so nicht mehr weiter.“

Stölting weiter: „Wenn eine Sache privatisiert werden soll, gibt es normalerweise jemanden, der sie haben will. Hier ist das nicht der Fall. Selbst wenn die Sportvereine die Plätze haben wollen, fehlt ihnen einfach das Geld dafür. Der Senat muss sein Scheitern endlich eingestehen und eine Kehrtwende einleiten. In Wahrheit handelt es sich bei dieser ‚Privatisierung’ sich um nichts weiter als eine Sparmaßnahme auf Kosten des Breitensports. Das ist einer Stadt die überall unter dem Titel ‚Sportstadt Hamburg’ für sich wirbt und viel Geld in medienwirksame Großsport-Events investiert, nicht würdig. Wer auf Dauer den Spitzensport will, muss den Breitensport fördern. Sonst bricht die Basis weg und genau das passiert gerade.“

Deshalb sah sich die Bezirksversammlung Hamburg-Mitte genötigt, nun Alarm zu schlagen. Der Beschluss der Bezirksversammlung kam auf Initiative der SPD mit den Stimmen aller Fraktionen zustande, mit Ausnahme der CDU. Die hält weiter tapfer an dem vollkommen gescheiterten Projekt fest.

9.000 Euro für Notreparatur des Sportplatzes Marckmannstraße bewilligt

Da der einzige Sportplatz in Rothenburgsort nicht mehr bespielbar ist, wurde aus bezirklichen Sondermitteln 9.000 Euro für eine notdürftige Instandsetzung beschlossen. Die SPD Bezirksabgeordnete Anita Geißler hofft, dass damit der Spielbetrieb wenigstens notdürftig sichergestellt werden kann. Letztlich kann aber nur die Aufstockung der Mittel für den Breitensport durch den Senat auf Dauer bespielbare Plätze sicherstellen.

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