Scholz für „ingenieurgetriebenen Umweltschutz“

Bürgermeister Olaf Scholz hat kurz vor Ende des Umwelthauptstadt-Jahres auf die Chancen der Hansestadt verwiesen, Vorreiter bei der Umsetzung der Energiewende in Deutschland zu werden. Der Sozialdemokrat outete sich als Anhänger des „ingenieurgetriebenen Umweltschutzes“.

„Wir werden, wenn die Hamburgische Bürgerschaft zustimmt, eine echte Energiewende zu Stande bringen, statt nur akademische Diskussionen über das zu führen, was man überlegen müsste zu tun“, sagte Scholz heute bei der Eröffnung der ZEIT-Konferenz „Umwelt ist Zukunft“. „Im Jahr der Umwelthauptstadt schafft Hamburg die Voraussetzungen für die Energiewende. Im Schulterschluss mit den Energieversorgern garantiert der Senat eine sichere und klimaschonende Energieversorgung“, so Scholz im Hamburger Rathaus.

Er verwies in diesem Zusammenhang auf vereinbarte Investitionen in Höhe von 1,6 Milliarden Euro, die in moderne Energieerzeugung und –nutzung erfolgen sollen. Hamburg werde unter anderem deutschlandweit die Stadt mit den größten Kapazitäten zur Speicherung von Energie aus regenerativen Quellen. „Die Stadt wird einen strategischen Anteil von 25,1 Prozent an den Verteil-Netzen für Strom, Gas und Fernwärme erwerben. Sie übernimmt damit ihren Part. Gleichzeitig hoffen wir auf einen zügigen Ausbau der Fernleitungstrassen, damit der wachsende Anteil der Windenergie an der Stromversorgung tatsächlich realisiert werden kann.“

Scholz warb kurz vor Ende des Umwelthauptstadt-Jahres für ein neues Verständnis in der Umweltpolitik: „Wir müssen im Umweltschutz noch mehr als bisher auf technische Innovationen setzen. Mein Verständnis von moderner Umweltpolitik hat viel mit der Fähigkeit zu tun, technische Innovationen zu fördern und durchzusetzen. Ich bin Anhänger und Bewunderer des ingenieurgetriebenen Umweltschutzes, der sich in Hamburg mehr als zwanzig Jahre lang sehr bewährt und eine Menge Fortschritt gebracht hat“, sagte Hamburgs Erster Bürgermeister.

Auch weiterhin werde Hamburg die Herausforderungen von Umwelt- und Klimaschutz angehen. Das gelte unter anderem für den Wohnungsbau und für die Entwicklung der Elektro-Mobilität sowie den Ausbau des Hamburger Bussystems zum modernsten in Europa. „Umweltpolitische Maßnahmen haben immer auch eine soziale Dimension, und die soll bei künftiger Umweltpolitik stets mitgedacht werden“, forderte Scholz. Wichtige Beiträge zur sozialen Gerechtigkeit könnten durch ausreichend öffentliches Grün, gute Luftqualität und weniger Lärm geleistet werden. „Auch hier knüpfen wir an die Erfolge der vergangenen Jahrzehnte an. Fast 17 Prozent des Stadtgebietes sind Erholungs-, Grün- und Waldflächen, acht Prozent Naturschutzgebiete und fast ein Fünftel Landschaftsschutzgebiete“, sagte Scholz.

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