Seit zehn Jahren ist geplant, ehemalige Krankenhausflächen am Ochsenzoll für Wohnungsbau zu nutzen. Geschehen ist nichts – keine einzige Wohnung ist neu entstanden. Ei Fall für Michael Sachs, den neuen Wohnungsbaukoordinator?
Im Jahr 2000 erreichte den Stadtentwicklungsausschuss Hamburg-Nord eine Senatsdrucksache „Verwertung der entbehrlichen Flächen des Landesbetrieb Krankenhaus (LBK)“ Gemeint waren freiwerdende Flächen der Allgemeinen Krankenhäuser (AK) Eilbek, Barmbek und Ochsenzoll.
10 Jahre später leben in Eilbek schon lange viele junge Familien, die sich in neun Baugemeinschaften Eigentum geschaffen, bzw. Mitglieder von Baugenossenschaften geworden sind. In Barmbek herrscht seit vielen Monaten rege Bautätigkeit. Die denkmalgeschützten Gebäude werden zu Wohnzwecken bzw. als Ateliers hergerichtet.
Und Ochsenzoll??? Abgesehen davon, dass vor über zwei Jahren Waldrodungen für Erschließungsstraßen stattgefunden haben, ist nichts passiert. Hochbautätigkeiten gibt es in den erschlossenen Baufeldern nicht.
Die denkmalgeschützten Gebäude gammeln vor sich hin. Einzige Maßnahme ist eine Umzäunung „zum Schutz vor Vandalismus“ wie Herr Dutsch, der Vertreter des Hamburger Versorgungsfonds (HVF) als Eigentümer des Geländes im für Langenhorn zuständigen Regionalausschuss ausführte. An diesem Zustand soll sich bis Ende 2011 nichts ändern, weil dann erst die Erschließungsmaßnahmen abgeschlossen sein sollen. Eine Einzelvermarktung ist derzeit nicht vorgesehen, soll aber möglicherweise nochmals zusammen mit der „Sprinkenhof AG“ und der Finanzbehörde/Immobilienmanagement „überdacht werden“. Der Vertreter des Denkmalsschutzamtes, Herr Schwarzkopf, wirkte angesichts des Zeitplans ziemlich verzweifelt. Er konnte nur ausführen, dass man „alles Machbare tun werde“, dass die Gebäude nicht verfallen.
Hierzu der Nordabgeordnete (GNA) Siegfried Diebolder: „Was am Ochsenzoll (nicht) passiert ist skandalös. Erschlossene Baufelder werden nicht bebaut, vorhandene Gebäude lässt man eingezäunt vergammeln. Herr Sachs übernehmen Sie! Zerschlagen Sie den von HVF, Sprinkenhof und Finanzbehörde festgezurrten Gordischen Knoten.“