LINKE für Breitensport statt Großevents

Der Senat hat angekündigt zum vierten Mal 400.000 Euro zur Sicherung des Derbys in Horn sowie 200.000 Euro für die German Open Hamburg am Rotherbaum zur Verfügung zu stellen. Die Mittel sollen dem Haushaltstitel „Bau und Instandsetzung von Sportstätten (Garten- und Landschaftsbau und Tiefbau)“ entnommen werden: Sportanlagen werden nicht saniert, damit Großevents steigen können.

Die Beratung dazu steht heute auf der Tagesordnung des Sportausschusses.

Die Fraktion DIE LINKE kritisiert scharf, dass Großveranstaltungen auf Kosten des Breitensports gefördert werden, während die Sportstätten verfallen. Der im Rahmen der „Sanierungsoffensive Sportstätten“ gerade erst erhöhte Etat wird damit wieder von 3,819 auf 3,219 Mio. Euro gekürzt, obwohl der Sanierungsstau von den Verbänden und Bezirken auf mindestens 32 Mio. Euro beziffert wird und es Proteste aus dem Hamburger Sportbund und den betroffenen Vereinen hagelt.

Die Sportpolitik des Hamburger Senats wird immer grotesker. Es wird für gut 30 Mio. Euro in Horn eine Kombibahn geplant, obwohl die Zukunft des Pferdesports mehr als ungewiss ist. Weil man keinen privaten Investor und Betreiber für die Doppelrennbahn findet und sich deren Realisierung damit um wenigstens ein Jahr auf Mitte 2013 verschiebt, wurden kürzlich 1,5 Mio. Euro in die Trabrennbahn in Bahrenfeld gesteckt – obwohl sie in Kürze aufgegeben werden soll.

„Jetzt genehmigt der Senat auch noch 600.000 Euro für den elitären Pferde- und Tennissport – nur für zwei Großveranstaltungen. Der Nutzen für die SportlerInnen in Hamburg ist gleich Null. Doch dem Senat sind die sportlichen Leuchttürme wichtiger als die Sicherung der vor sich hin modernden Sportstätten, der Lehrschwimmbecken, der Sportplätze und Turnhallen. Die Verschiebung von 600.000 Euro aus der Sanierungsoffensive Sportstätten in fragwürdige Upper-Class-Events setzt der sportpolitischen Fehlentwicklung die Krone auf“, erklärt Dr. Joachim Bischoff, sportpolitischer Sprecher der Bürgerschaftsfraktion DIE LINKE.

Der Senat soll endlich seine Hausaufgaben machen und den Sporttreibenden in Hamburg kostenfrei vernünftige, saubere und sichere Sportplätze und -hallen zu bieten, statt das private Wettvergnügen im Pferde- und Tennissport zu finanzieren. Die 30 Mio. Euro für die Doppelrennbahn in Horn sollten in die beschleunigte Sanierung der Sportstätten und die Generalüberholung der Horner Rennbahn als Freizeitpark für die umliegende Bevölkerung gesteckt werden.

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