Krebs durch Recyclingverpackung?

In Lebensmitteln, die in Recyclingkartons verpackt sind, ist oft Mineralöl zu finden. Gesundheitsgefahren für die Verbraucher sind die Folge. Darauf weist die Verbraucherzentrale Hamburg hin.

Reis, Backmischungen, Cornflakes oder Popkorn für die Mikrowelle werden in Recycling-Kartonverpackungen angeboten, die oft deutlich zu hohe Mineralölanteile enthalten. Die Mineralölgemische, die aus Druckfarben von Zeitungen oder anderen Kartonverpackungen stammen, gehen in relevanten Mengen in die Lebensmittel über. Je länger sie gelagert werden, umso mehr. Mineralöle zeigten in Tierversuchen negative Langzeitwirkungen: Sie schädigten Leber, Lymphknoten und Herzklappen durch das Auslösen von Entzündungen. Ein Krebsrisiko konnte nicht ausgeschlossen werden.

Lebensmittelindustrie und Wissenschaftler arbeiten seit über einem Jahr intensiv an dem Problem. „Doch jetzt müssen Taten folgen. Den Verbrauchern kann nicht länger zugemutet werden, die eigene Gesundheit durch belastetes Verpackungsmaterial zu gefährden“, fordert Silke Schwartau von der Verbraucherzentrale. Die wichtigsten Tipps beim Einkaufen, Kochen und Lagern sind unter www.vzhh.de zu finden. Dazu gehört das Umfüllen von trockenen Lebensmitteln im eigenen Haushalt, wenn diese im Recyclingkarton ohne Innenbeutel angeboten werden.

„Doch die Tipps können nur eine vorübergehende Notlösung sein“, sagt Schwartau. Für die Verbraucherzentrale Hamburg gehören zur Problemvermeidung:

· Verbot von mineralölhaltigen Druckfarben bei Zeitungen und Zeitschriften und deren Ersatz durch unschädliche Stoffe

· Schaffung von Untersuchungskapazitäten in Deutschland

· Festlegung eines Grenzwertes für Mineralölrückstände auf ein Maß unterhalb der chemischen Nachweisgrenze.

„Umweltschutz durch Recycling ist wichtig. Dahinter darf aber der gesundheitliche Verbraucherschutz nicht zurückstehen“, so Schwartau.

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