Können Bücherhallen nicht zusammenarbeiten?

Bücherhallen in Hamburg und Schleswig-Holstein – nicht kompatibel für eine Zusammenarbeit? Anne Krischok (SPD) wollte mit Anfragen an den Senat klären, ob durch die Zusammenarbeit der Bücherhallen im Hamburger Westen mit denjenigen in Wedel und Schenefeld nicht eine Schließung der Bücherhallen in Iserbrook und Rissen hätte verhindert werden können. Antwort: Geht nicht.

Der Senat beantwortet die Kleine Anfrage der SPD-Bürgerschaftsabgeordneten Anne Krischok zum Thema Kooperation der Bücherhallen. Grundlegend unterschiedliche Strukturen verhinderten eine strukturelle Zusammenlegung, so die Senatsantwort. Anne Krischok fragt sich, warum eine weitere Zusammenarbeit nicht möglich ist.

Zwar hatte Hamburgs Bürgermeister Ole von Beust im Jahre 2005 einer schleswig-holsteinischen Kommune einer strukturellen Zusammenlegung vorgeschlagen, „aber so richtig zusammen gehen wollte man wohl nicht“, so Krischok. Die Antwort liefert nun der Senat: „Die im Umland von Hamburg gelegenen Büchereien sind in das schleswig-holsteinische System gut integriert. Eine Überführung in die Stiftung HÖB würde eine vollständige Neuorganisation erfordern, welche mit erheblichem organisatorischen Aufwand verbunden wäre.“ Der Senat sehe weder Synergieefffekte noch Angebotsverbesserungen, so Krischok.

Die Strukturen des Öffentlichen Bibliothekswesen in Schleswig-Holstein und Hamburg seien bis heute grundlegend verschieden, antwortete der Senat weiter. „Die Bücherhallen in Hamburg sind eine Stiftung privaten Rechts mit dem entsprechenden Stiftungszweck“, erläutert Krischok die Antwort. „Hingegen sind die Bibliotheken in Wedel und Schenefeld kommunale Einrichtungen der Städte und Gemeinden, die als Teil der Kommunalverwaltung betrieben werden.“ Also passe dies schon einmal rechtlich nicht zusammen, behauptet der Senat.

Auch seien die Betriebskonzepte der Bibliothekssysteme auf die jeweilige zu erbringenden Dienstleistungen abgestimmt, antwortete der Senat weiter. „Eine Kooperation kann aber im Bereich des Einkaufs, der EDV-Entwicklung oder der Einführung neuer Produkte Sinn machen“, zitiert Krischok. „Das bedeutet, es hätte vielleicht doch für die beiden Bücherhallen in Iserbrook und Rissen Möglichkeiten der Kooperation mit Wedel und Schenefeld gegeben?“

„Nun wissen wir, dass die HÖB 4466 Kunden mit Wohnsitz in Schleswig Holstein hat, aber eine Standortkooperation nicht funktionieren würde“, kommentierte die Bürgerschaftsabgeordnete die Senatsantwort.

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