Kinder- und Jugendkulturhaus für Lohbrügge

Auf Antrag der GAL-Fraktion hat die Bürgerschaft 265.000 Euro aus dem Sonderinvestitionsprogramm zur Realisierung des Kinder- und Jugendkulturhauses Lohbrügge (KIKU) bereitgestellt.

Junge Menschen – besonders aus benachteiligten Familien – sollen dort eine noch gezieltere Förderung bekommen. Das KIKU wird an das bestehende Kulturzentrum LOLA angedockt. GAL-Abgeordnete und die Initiatoren haben das Projekt heute erläutert.

Jens Kerstan, GAL-Fraktionschef und Abgeordneter aus dem Wahlkreis Bergedorf, sagte: „Ich freue mich, dass diese für den Stadtteil so wichtige Einrichtung jetzt endlich Gestalt annimmt. Das KIKU soll Kindern aus den verschiedensten Familien attraktive Angebote machen, ihre Entwicklung fördern und ihre Chancen verbessern. “

Eva Gümbel, kulturpolitische Sprecherin der GAL-Bürgerschaftsfraktion, begrüßte den einstimmigen Beschluss der Bürgerschaft vom vergangenen Donnerstag: „Die in dem Stadtteilkulturzentrum LOLA entstandene Idee für ein Kinder- und Jugendkulturzentrum belegt eindrucksvoll die vielfältige und unverzichtbare Arbeit der Stadtteilkultureinrichtungen für das soziale Zusammenleben in den Quartieren.“

Ortrud Schwirz, Geschäftsführerin im Kulturzentrum LOLA, erklärte: „Wir freuen uns riesig über den Beschluss der Bürgerschaft. Damit ist ein Zeichen gesetzt, dass Parteien und Behörden neue Wege beschreiten wollen, um allen Kindern den Zugang zu Kultur und umfassender Bildung zu ermöglichen. Durch die kulturelle Projektarbeit mit Lohbrügger Schulen im KIKU werden wir diesem Ziel ein gutes Stück näher kommen. Außerdem werden wir in den nächsten Monaten für die Schulbehörde ein Konzept für die additive Sprachförderung entwickeln und damit insbesondere Kindern aus sozial schwachen Familien eine gezielte Förderung zukommen lassen.“

Thomas Ricken, Kulturpädagoge und Journalist, hat das Projekt mit entwickelt. Er sagte: „Viele sympathisierten zwar mit unserer Vorstellung, ein Kinderkulturhaus zu schaffen. An Umsetzungschancen glaubten aber nur wenige. Mit dem Antrag der GAL-Bürgerschaftsfraktion und der Bewilligung dieser Investitionsgelder beginnt die Planung ganz konkret zu werden.”

Lohbrügge wurde von verschiedenen Behörden als zu fördernder Stadtteil identifiziert. Die Themen Bildung und kulturelle Bildung hatten schon bei Förderprojekten in der Vergangenheit eine besondere Rolle gespielt. Lohbrügge war etwa bei dem Projekt „Bilden, Beraten, Betreuen“ der Schulbehörde und bei dem Projekt „Lebenswerte Stadt Hamburg“ des Senats eines der Schwerpunktgebiete. Das Kulturzentrum LOLA führt seit Jahren Kulturprojekte mit Schülerinnen und Schüler durch. So erhielt das vom LOLA initiierte Projekt „East Side Story“ 2009 den Hamburger Stadtteilkulturpreis. Im Fokus dieses Kulturprojektes stand das Thema Integration. Beteiligt waren viele Schulklassen vor allem aus den Lohbrügger Grundschulen, Haupt-, Real- und Gesamtschulen sowie der Förderschule.

Aus dieser Arbeit heraus entstand der Wunsch, ein kontinuierlich arbeitendes Jugendkulturhaus (KIKU) in Lohbrügge zu schaffen, das als breit aufgestellte Institution die kulturelle und ästhetische Bildung für Kinder und Jugendliche fördert. Rund 1.700 Kinder und Jugendliche will das KIKU pro Jahr mit seinen Angeboten erreichen.

Das Geld der Bürgerschaft ist als einmalige Anschub-Finanzierung vorgesehen. Damit soll der Kauf des Gebäudes “Spectrum” für das KIKU am Lohbrügger Markt ermöglicht werden. Weitere Fördermittel kommen von verschiedenen Behörden, unter anderem aus der Kulturbehörde und aus dem Rahmenprogramm Integrierte Stadtteilentwicklung (R.I.S.E.) der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt. Mittel für Angebote zur Sprachförderung kommen von der Schulbehörde. Die Eröffnung der Einrichtung ist für Anfang nächsten Jahres geplant.

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