Karstadt: Heute ist Gläubigerversammlung

Mit den bundesweit 26.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter warten auch die Hamburger Beschäftigten des Karstadt-Konzerns gespannt auf das Ergebnis der heute statt findenden Gläubigerversammlung. Nach den Immobilienzockereien und vielen Fehlentscheidungen des Vorstands des damaligen Mutterkonzerns Arkandor musste Anfang Juni 2009 Insolvenz angemeldet werden.

„Das perfide daran ist, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wahrscheinlich wieder mal die Zeche zahlen müssen. Der Vorstandsvorsitzende Middelhoff hat zwar den Aktienwert des Unternehmens von 10 Euro auf 1,30 Euro gesenkt, verlangt aber für seine ‚hervorragende‘ Arbeit 3,4 Millionen Euro Gehalt und Tantiemen. Und das, obwohl er an den dubiosen Immobiliengeschäften, die für das endgültige Aus des Unternehmens mitverantwortlich sind, als Anteilseigner des Oppenheim-Esch-Fonds mutmaßlich kräftig daran mitverdient hat. Das wird der Staatsanwalt klären müssen“, erklärt Elisabeth Baum, wirtschaftspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft.

Aber nicht nur die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Karstadt sind betroffen. Auch die kleinen Handwerks- und Zulieferbetriebe, die für Karstadt gearbeitet hatten, bleiben nun auf dem Großteil ihrer Forderungen sitzen. Da ist nicht auszuschließen, dass auch das wieder Arbeitsplätze kosten wird, weil die Finanzdecke dieser Unternehmen meist zu dünn ist, um solche Verluste zu verkraften.

Zusätzlich wird der Staat – also die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler – durch Steuerausfälle und Insolvenzausfallgeld eine Last von 650 Millionen Euro tragen müssen.

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