Iserbrook und Rissen ohne Bücherhalle

Nun herrscht Gewissheit: Nach der neuesten Anfrage der SPD-Bürgerschaftsabgeordneten Anne Krischok ist definitiv, dass die Bücherhallen-Standorte in Iserbrook und Rissen geschlossen werden.

Die Abgeordnete Anne Krischok und die SPD-Distriktvorsitzenden aus Blankenese/ Iserbrook/Nienstedten und Rissen/Sülldorf freuen sich, dass es in Blankenese künftig eine moderne und gut ausgestattete Bücherhalle für den Hamburger Westen geben wird. Die Freude über diese Entscheidung wird jedoch dadurch getrübt, dass diese Bücherhalle auch die Versorgung von Iserbrook und Rissen übernehmen soll – und deren Bücherhallen endgültig geschlossen werden.

Nachdem die Stiftung Hamburger Öffentliche Bücherhallen (Des Weiteren: HÖB) kurz vor Jahresende in einer Pressemitteilung mitgeteilt hat, dass sie am Blankeneser Bahnhof (Gosslers Park 1, Eckgrundstück Sülldorfer Kirchenweg) eine neue Bücherhalle eröffnen wird, gibt es nach einer Anfrage der SPD-Bürgerschaftsabgeordneten Anne Krischok weitere Informationen.

Der Mietvertrag beginnt am 1. Oktober 2009 und ist mit einer Laufzeit von 15 Jahren gewählt worden: Also bis zum 1. Oktober 2024. Der Mietvertrag verlängert sich anschließend um jeweils ein Jahr, wenn von der Kündigungsoption kein Gebrauch gemacht wird. Die neue Bücherhalle wird im 1. Stock liegen und neben einer Treppe auch mit einem Fahrstuhl zu erreichen sein.

Positiv ist: Die Fläche von 600 m² in Blankenese entspricht der Gesamtfläche der Bücherhallen in Iserbrook (310 m²) und Rissen (246 m²) – und auch die Anzahl der Medien (Bücher, CDs, DVD, Zeitschriften und Zeitungen) wird nicht gekürzt. Die SPD begrüßt besonders, dass die Arbeitsstellen in den Bücherhallen aus Iserbrook und Rissen vollständig nach Blankenese verlagert werden sollen und niemand entlassen werden soll.

Doch für Rissen und Iserbrook gibt es einen großen Verlust: Die Bürgerinnen und Bürger verlieren ihre Bücherhalle vor Ort. Kinder, Jugendliche und Senioren müssen zum Teil längere Wege auf sich nehmen, obwohl die Politik gerade Kinder und Jugendliche zum Lesen ermuntern will: Und wo können sie dies am besten? Natürlich in den Bücherhallen in den Stadtteilen. Vor wenigen Jahren gab es noch 3 (Blankenese, Iserbrook und Rissen) in den Elbvororten: Ab Oktober 2010 dann nur noch eine.

Die SPD-Distrikte in Blankenese, Iserbrook und Rissen haben die Bürgerinnen und Bürger an mehreren Wochenenden an Info-Ständen über die geplanten Bücherhallenschließungen in Iserbrook und Rissen informiert sowie für den Erhalt der bestehenden Bücherhallen bereits über tausend Unterschriften gesammelt.

Uwe Mahlstedt, Distriktsvorsitzender der SPD Blankenese-Iserbrook-Nienstedten führt hierzu aus: „Als Blankeneser freuen wir uns natürlich, dass wir nach der Schließung der Bücherhalle am Baurs Park endlich die versprochene Bücherhalle bekommen. Aber natürlich möchten wir auch, dass die gut-genutzte Bücherhalle in Iserbrook weiterhin eine Zukunft hat: Als Zentrum des Stadtteils, Träger der Stadtteilkultur und als wichtiger Publikumsmagnet für die Unternehmen vor Ort.

Hendrik Vogel, Distriktsvorsitzender der SPD Rissen/Sülldorf, bekräftigt diese Position: „Wir freuen uns über die Neueröffnung am Blankeneser Bahnhof. Dennoch bleibt unsere Forderung, dass neben der Bücherhalle Blankenese die ortsnahen Standorte in Rissen und Iserbrook weiter erhalten bleiben.“

Die SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Anne Krischok für den Wahlkreis 4, der u.a. die Stadtteile Blankenese, Iserbrook und Rissen umfasst, unterstützt die Position der örtlichen Distrikte: „Es ist sehr gut, dass die Bücherhallen nicht in das Elbe-Einkaufszentrum verschwinden, sondern wenigstens in Blankenese bleiben. Allerdings: Besser wären neben den bestehenden und gut-genutzten Bücherhallen Iserbrook und Rissen ein dritter – und ggf. kleinerer – Standort in Blankenese: Dies bleibt auch unsere Position.“

Zur Historie:

Seit mehreren Jahren erlebt Hamburg eine Welle von Schließungen bei den Öffentlichen Bücherhallen; hinzu kommen Verkleinerungen von Flächen und die Reduzierung der Öffnungszeit an einigen Standorten. In den letzten Jahren waren die Bücherhallen im Hamburger Westen (Rissen, Iserbrook, Osdorf) wiederholt Gegenstand der Diskussion über potentiell zu schließende Standorte; die Bücherhalle in Lurup wurde bereits im Jahr 2005 ersatzlos geschlossen. Die Bücherhalle Blankenese am Baurs Park wurde ebenfalls im Jahre 2005 geschlossen – allerdings mit der Ankündigung, diese wenn möglich am Blankeneser Bahnhof wieder neu zu errichten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.