HdJ Rothenburgsort: Kahrs und Veit für Neubau

Nachdem das Bezirksamt Hamburg-Mitte am vergangenen Donnerstag mitgeteilt hatte, dass das Haus der Jugend Rothenburgsort auf Grund baulicher Mängel geschlossen werden musste, fordern die Rothenburgsorter Bürgerschaftsabgeordnete Carola Veit und der Bundestagsabgeordnete Johannes Kahrs (beide SPD), der auch Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses Hamburg-Mitte ist, den unverzüglichen Abriss und Neubau der Einrichtung.

„Der Stellenwert präventiver Jugendarbeit ist – auch vor dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse – so hoch wie nie. Hier kann und darf es keine weiteren Einschnitte geben!“, so die beiden Abgeordneten.

Zurzeit suchen die Mitarbeiter vor Ort nach Alternativen für ein Notprogramm, damit die Kinder und Jugendlichen weiterhin die Angebote des Hauses der Jugend nutzen können. „Das kann aber allenfalls den Sommer über funktionieren“, so Johannes Kahrs. „Spätestens zum Winter muss das neue Haus der Jugend stehen“.

Das HdJ Rothenburgsort stehe seit Jahren auf Platz 1 der bezirklichen Prioritätenliste, so Kahrs: Mehrfach sei in Bezirksversammlung und Jugendhilfeausschuss der Neubau gefordert worden. Nach Angaben des Vorsitzenden des Jugendhilfeausschusses stehen im Bezirk immerhin rund 700.000 € Investitionsmittel zur Verfügung – allerdings über mehrere Jahre verteilt. An die Adresse von Sozialsenator Wersich gehe des halb die Forderung „schnell zu helfen, damit die insgesamt notwendigen Mittel für einen Neubau zügig bereitstehen“.

Blockiert würden sämtliche Planungen seit zwei Jahren allerdings auch durch die Pläne zur Schulentwicklung. Das Haus der Jugend befindet sich auf dem Schulgelände. „Hier findet eine vorbildliche, enge Kooperation statt, die auf keinen Fall leiden darf“, beschreiben Veit und Kahrs die Situation.

Wegen der Primarschule würden nun zusätzliche Klassenräume benötigt. Mit den Planungen kämen die zuständigen Behörden allerdings seit Monaten nicht voran – mit dem Ergebnis, dass das Haus der Jugend nun sogar wegen Baufälligkeit geschlossen worden sei. „Das ist die falsche Prioritätensetzung“, so die beiden Abgeordneten, die sich für einen zweistöckigen Neubau auf dem Schulgelände für das Haus der Jugend und weitere Schulräume einsetzen.

An anderer Stelle habe sich der Stadtteil in letzter Zeit überaus kooperativ gezeigt, so zum Beispiel bei der Ansiedelung der Suchttherapie-Klinik in Rothenburgsort. „Allerdings haben der Stadtteilrat und die Politik bei dieser positiven Entscheidung auch angemahnt, dass der Neubau des HdJ längst überfällig ist. Die Menschen vor Ort sollten jetzt nicht enttäuscht werden!“, fordern Johannes Kahrs und Carola Veit.

Die örtliche Bürgerschaftsabgeordnete weiter: „Das Haus der Jugend ist schon lange in einem verheerenden Zustand und abrissreif. Seit Jahren ist der Neubau überfällig. Leider hat der zuständige Sozialsenator trotz entsprechender Bitten auch in den viele Millionen Euro schweren Konjunkturprogrammen keine Mittel dafür bereitstellen wollen. Es gibt lediglich völlig unverbindliche Hinhalte-Erklärungen für den nächsten Haushaltsplan.“

Nach Ansicht der SPD-Jugendexperten Veit und Kahrs muss von Seiten der Fachbehörde unverzüglich das Signal für ein neues Haus der Jugend kommen. Gerade in einem Stadtteil wie Rothenburgsort könne man auf eine funktionierende Jugendeinrichtung nicht verzichten. „Wenn man die Jugendlichen ernsthaft von der Straße holen und Perspektiven aufzeigen will, muss man ihnen ein anständiges Angebot machen“, so Veit in Richtung der Sozialbehörde. Dazu gehöre auch, bestehende Einrichtungen von allen Seiten bei ihrer schwierigen Arbeit zu unterstützen.

„Senator Wersich und die Fachbehörde müssen sich endlich bewegen. Der Bezirk Mitte wird im Jugendhilfebereich seit Jahren bespart, damit muss endlich Schluss sein. Es ist den Menschen schlicht nicht zu vermitteln, dass Millionen und Abermillionen für Prestigeprojekte wie Elbphilharmonie, Jungfernstieg und U4 kein Problem sind, aber für die Sanierung von Jugendhilfeeinrichtungen kein Geld da sein soll“, so die beiden Abgeordneten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.