Gegen Nazis: Freitag Flagge zeigen!

Freitag heißt es in Hamburg Flagge zeigen: Während die NPD einen Aufmarsch gegen das Schanzenfest plant, ruft ein breites Bündnis zur Gegendemo in der Innenstadt auf. Sie beginnt um 16 Uhr mit einer Kundgebung auf dem Hachmannplatz am Hauptbahnhof, ab 17 Uhr soll in der City demonstriert werden.

Bisher gehören zu den Aufrufern schon ver.di – DGB – SPD – GAL – Die LINKE – IG BCE – GEW – AWO – Chor Hamburger
Gewerkschafter/-innen – Interkulturelle Begegungsstätte IKB – DENKTRÄUME e.V.. Es sollen aber noch viel mehr werden, die sich bis zum Mittwoch in die Unterstützerlisten eintragen können.

Das ist der Aufruf-Text:

„GESICHT ZEIGEN “

Am 11. September plant die Hamburger NPD einen Nazi-Aufmarsch in Hamburg. Sie will das geplante „Zweite Schanzenfest“ als Anlass missbrauchen, sich kurz vor der Bundestagswahl öffentlichkeitswirksam in Szene zu setzen. Dabei ist ihre Heuchelei offensichtlich: Sie spielen sich als Hüter von Recht und Ordnung auf und wollen das Schanzenfest verboten wissen. Doch in Wahrheit wollen sie die in Deutschland geltende freiheitlich-demokratische Rechtsordnung beseitigen. Nirgendwo sonst lässt die NPD das so unverblümt durchscheinen wie in Hamburg unter dem Neonazi Jürgen Rieger, der selbst in der NPD als rechts außen gilt.

Was die NPD und ihre Helfer aus den neonazistischen „Kameradschaften“ unter Recht und Ordnung verstehen, haben sie in den vergangenen Wochen zur Genüge bewiesen: Immer wieder wurden Bürge-rinnen und Bürger an den Infotischen von Nazis tätlich angegriffen; erst vor kurzem wurde dabei ein farbiger britischer Bürger erheblich verletzt. Noch in schlimmer Erinnerung haben wir die brutale Gewalt der Rechten bei ihrer Demonstration am 1. Mai letzten Jahres in Hamburg. Doch die Neonazis provozieren nicht nur öffentlich, sie verbreiten in diesen Wochen auch massiv ihre menschenfeindlichen Hetzparolen: In Faltblättern, mit CDs und Comics an Schulen. Die Botschaft ist dabei immer die gleiche: Schuld an allen Missständen sind angeblich die ausländischen Mitbürger und deren „Überfremdung“ der deutschen Gesellschaft. Man müsse sie nur „zurückführen“, schon seien alle Probleme gelöst.

Das ist nicht nur simpel und falsch, sondern auch zynisch und menschenverachtend – und es kann für die Betroffenen auch tödlich sein. Dennoch könnte es bei Menschen verfangen, die aufgrund ihrer Lebenslage verbittert sind und daher geneigt, den Sündenbock-Parolen aufzusitzen.

Faschismus und Holocaust haben vor 70 Jahren Krieg und Vernichtung über die Welt gebracht. Sozial-demokraten, Kommunisten, Juden, Bekennende Christen, Gewerkschafter, Kulturschaffende, Homose-xuelle, Sinti, Roma und andere Opfer des Faschismus mahnen uns, nicht zu vergessen, sondern Gesicht zu zeigen und aufzustehen gegen Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus, Rechtsextremismus und Rassismus.

FASCHISMUS WAR UND IST KEINE MEINUNG – FASCHISMUS IST EIN VERBRECHEN.

Deshalb rufen wir alle Hamburgerinnen und Hamburger, die fremdenfeindliche, rechtsextremistische, antisemitische und rassistische Äußerungen und Gewalttaten sowie menschenverachtende Hetze, Terror und Mordtaten der Faschisten nicht län-ger dulden wollen, auf: Demonstrieren wir gegen den erneuten Naziaufmarsch in unserer Stadt . Treten wir der lügnerischen Hetze der NPD entgegen, überall. Fordern wir das Verbot der NPD und aller faschistischen Organisationen. Zeigen wir am 11. September Gesicht für Freiheit, Demokratie und Recht.

KUNDGEBUNG Freitag um 16 Uhr auf dem Hachmannplatz DEMONSTRATION ab 17 Uhr durch die Innenstadt

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