Gängeviertel: Lass stecken, Esso!

Seit Montag ist Esso Nachbar der Künstler im Gängeviertel. Kaum eingezogen, beschwerte sich der Ölkonzern bei der Wirtschaftsbehörde über die „Zustände“ im Viertel. „Brandgefahr“ gehe von herumliegenden Gegenständen und Wohnmobilen aus, wie heute im Hamburger Abendblatt zu lesen war. Kiopfschütteln bei der GAL.

Der stellvertretende GAL-Landesvorsitzende Anjes Tjarks erklärt dazu: „Mit einem solchen Einstand macht sich Esso nicht gerade beliebt bei seinen neuen Nachbarn. Der Ölkonzern übertreibt maßlos. Natürlich besteht im Gängeviertel Sanierungsbedarf, das weiß kaum jemand besser als die Künstler, die nach Kräften an der Instandsetzung arbeiten. Sicherlich sind besprühte Fassaden und verrostete Bauwagen nicht jedermanns Sache, aber daraus ‚Brandgefahr‘ abzuleiten, ist fast schon lächerlich.

Die Entwicklung des Gängeviertels als Freiraum für Künstler ist ein großer stadtentwicklungspolitischer Erfolg. Statt die Fachwerkhäuser abzureißen und ein weiteres Bürohaus hochzuziehen, wird historische Bausubstanz erhalten und endlich wieder mit Leben gefüllt. Das ist gut für das Viertel, die Künstler und die Stadt. Es würde Esso gut zu Gesicht stehen, den Künstlern im Gängeviertel etwas unvoreingenommener zu begegnen und das Gespräch ihnen zu suchen, statt sich gleich am Einzugstag über sie zu beschweren.“

4 Gedanken zu „Gängeviertel: Lass stecken, Esso!“

  1. da hat wohl eher ein Springer-Schmierfink, Esso als Vehikel für sein Ressentiment auf die Künstler des Gängeviertel genutzt …

  2. Man kann sich nur wundern, wer sich in solchen ‚Weltkonzernen‘ um die Aussenwirkung kümmert, „Wir haben verstanden“, scheint immer noch nicht der Dummheit und Ignoranz Platz gemacht zu haben.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.