Olaf Scholz und die SPD haben jetzt ihren Fahrplan zur Senatsbildung aufgestellt. Noch immer fehlen die von vielen sehnlich erwarteten Namen. Neu und heute bekanntgegeben: Dr. Christoph Krupp, bisher Bezirksamtsleiter in Bergedorf, wird Chef der Senatskanzlei.
Während manch anderer Bezirksamtsleiter notfalls auch noch vor einem neuen Toilettenhäuschen ein buntes Band durchschneidet, um in die Zeitung zu kommen, zeichnete sich Christoph Krupp in den vergangenen zehn Jahren vor allem durch unaufgeregte Effektivität aus. In Bergedorf ist er so anerkannt, dass er 2007 – damals hatte die CDU eine absolute Mehrheit auch im Bezirk! – im Amt bestätigt wurde.
Die neu gewählte Bürgerschaft wird sich am kommenden Montag konstituieren. Schon vor der Sitzung treten die CDU-Senatoren Vahldieck und Wersich zurück, da sie sonst ihr Abgeordnetenmandat nicht annehmen könnten. Wegen der knappen Mehrheit der SPD wird Olaf Scholz vermutlich formal das Mandat annehmen müssen, sich anschließend als Bürgermeister zur Wahl stellen und dann, nach erfolgreicher Wahl, das Mandat wieder niederlegen.
Mit Scholz‘ Wahl endet die Amtszeit der bisherigen Senatoren. Die Staatsräte hingegen bleiben – bis auf den Chef der Senatskanzlei, Schön – zunächst im Amt. Christoph Krupp wird dann ins Amt berufen; mit ihm will Scholz die Behördenzuschnitte, das Regierungsprogramm und letztlich auch das Personaltableau entwickeln. Am 20. März wird das gesamte Paket auf einem SPD-Landesparteitag vorgestellt, für die Bürgerschaftssitzung am 23. März stehen die Bestätigung des vom Ersten Bürgermeister Scholz berufenen Senats durch die Hamburgische Bürgerschaft und die Regierungserklärung auf der Tagesordnung.
Die dann abgeschlossene Senatsbildung wird – einschließlich Ferienzeit – einen Monat gedauert haben. Zügige Arbeit.