Dramatischer Rückgang der Ausbildungsplätze?

Die IG Metall Küste hat vor einem dramatischen Rückgang der Ausbildungsplätze in der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie gewarnt. „Die Arbeitgeber lamentieren über einen Fachkräftemangel, gucken aber weiter zu, wie die Ausbildungsplätze wegbrechen“, sagte Bezirksleiterin Jutta Blankau heute in Hamburg vor rund 150 Mitgliedern der Tarifkommission.

In den Tarifgebieten Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg, Schleswig-Holstein, Bremen und nordwestliches Niedersachsen wurden im vergangenen Jahr insgesamt 12,1 Prozent weniger Ausbildungsverträge abgeschlossen. Die Zahl der Ausbildungsverträge ist von 11.508 (2008) auf 10.117 (2009) zurückgegangen. So schreibt es der Arbeitgeberverband Nordmetall in seinem aktuellen Geschäftsbericht.

„Der Trend in diesem Jahr ist noch etwas schlechter. Wir befürchten, dass die Zahl der Ausbildungsplätze in der Metall- und Elektroindustrie nochmals deutlich zurückgeht. Besonders viele Lehrstellen sind in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein weggefallen“, sagte Blankau. Die IG Metall Küste will den Rückgang der Ausbildungsplätze zum Thema der Tarifverhandlungen machen, die mit Nordmetall für den 1. November 2010 in Bremen vereinbart sind.

Neben der Sicherung der Lehrstellen geht es der Gewerkschaft insbesondere um die Übernahme der Ausgelernten: „Die unbefristete Übernahme wird immer häufiger zur Ausnahme, obwohl es nach unserem Tarifvertrag die Regel sein müsste“, kritisierte Blankau. „Wir wollen den Dialog mit den Arbeitgebern zur Ausbildung fortsetzen und konkrete Verbesserungen erreichen, etwa den verbindlichen Anspruch auf Übernahme auch nach einem Freiwilligem Sozialen Jahr (FSJ), Wehr- oder Zivildienst.

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