„Das Schanzenfest bleibt unverwüstlich“

Ja, es stimmt – einige Randalierer warfen wieder Steine, Flaschen und Böller auf Polizeibeamte. Elf Polizisten wurden dabei verletzt; das wäre nicht nötig gewesen. Wie viele Verletzte es auf der „anderen Seite“ gab, ist unbekannt – wer vorher Steine wirft, zeigt hinterher den verstauchten Fuß nicht beim Rettungssanitäter vor. Aber für ein Fest mit Zigtausenden Besuchern, 2.000 Polizisten und monatelanger Kriegsberichterstattung im Vorfeld war es eigentlich recht friedlich.

Christiane Schneider von der LINKEN schreibt zum Thema:

Auch in diesem Jahr haben vielen tausend Menschen das Schanzenfest besucht. Sie haben sich von dem monatelangen Theater der politisch Verantwortlichen um Verbot oder Duldung nicht abhalten lassen und auch nicht von verschiedenen Versuchen, die Atmosphäre im Vorfeld aufzuheizen.

Obwohl das Schanzenviertel zum Gefahrengebiet ausgerufen wurde, in dem die Polizei jederzeit verdachtsunabhängige Kontrollen durchführen konnte, obwohl insbesondere der Landesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft „Gewaltexzesse“ geradezu herbeiredete, blieben die Organisator/innen und Besucher/innen des Schanzenfestes gelassen. In den späten Abendstunden kam es zu Auseinandersetzungen, die sich aus eher harmlosen Aktionen entwickelten, alles in Allem aber eine Randerscheinung blieben.

„Das Schanzenfest bleibt unverwüstlich“, freut sich die innenpolitische Sprecherin der Linksfraktion Christiane Schneider. „Es ist und bleibt das interessanteste und politischste
Stadtteilfest in Hamburg und erfreut sich gerade deshalb der Sympathien so vieler Menschen. Ich werde mich auch in Zukunft dafür einsetzen, dass das Schanzenfest ohne Auflagen geduldet wird und dass die politisch Verantwortlichen auf repressive Maßnahmen wie die Erklärung des Schanzenviertels zum ,Gefahrengebiet‘ und die
Videoüberwachung des Festes verzichten. Natürlich war es schade, dass am Ende aus relativ nichtigem Anlass die Polizei mit einigen Hundertschaften und mehreren Wasserwerfern in das Viertel einrückte und die fröhlich Feiernden aus den Straßen drängte. Doch auch da blieb die Stimmung der Festbesucher ruhig, hinter den
Polizeiabsperrungen wurde weitergefeiert. So bleibt zu hoffen, dass die politisch Verantwortlichen die richtigen Lehren ziehen und im nächsten Jahr von vornherein so gelassen agieren, wie es ihnen die Organisatoren und Besucher des Schanzenfestes am 4. September vorgemacht haben.“

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