Bauerverlag will Betriebsrätin feuern

Die Gewerkschaft ver.di protestiert gegen das Ansinnen des Bauerverlags, die seit 28 Jahren für das Haus tätige Redakteurin Kersten Artus (46) fristlos zu kündigen. Kersten Artus ist Vorsitzende des Betriebsrats der Bauer Programm GmbH, gleichzeitig Vorsitzende des Konzernbetriebsrats der Yvonne Bauer Redaktions KG. Sie engagiert sich zudem ehrenamtlich in verschiedenen Vorständen von ver.di und ist Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft.

Am Dienstag, dem 5. Oktober, erhielt der Betriebsrat ein 150 Seiten umfassendes Schreiben der Personalabteilung mit der Bitte, einer fristlosen Kündigung von Kersten Artus zuzustimmen. Der Vorwurf an sie lautet: Sie melde sich nicht immer korrekt ab für „angeblich erforderliche Betriebsratsarbeit“.

Die Begründung des Entlassungsbegehrens macht deutlich, dass das gewerkschaftliche, betriebliche und gesellschaftliche Engagement von Kersten Artus der Grund für die Kündigungsandrohung sind. Letzter Anlass für die Anhörung beim Betriebsrat war die Teilnahme von Kersten Artus an einer Sitzung des ver.di-Landesbezirksvorstandes.

Dazu erklärt der ver.di-Landesbezirksleiter Wolfgang Rose: „Mit dieser Gutsherrenart wird der Bauerverlag nicht durchkommen. Die Kündigungsgründe sind vorgeschoben. Bauer will sich mit dieser Methode einer unliebsamen und aktiven Betriebrätin entledigen. Das Vorgehen des Arbeitgebers zeigt, wie wenig er Interessenvertretung und Mitbestimmung im Betrieb respektiert. Kersten Artus hat die volle Unterstützung ihrer Gewerkschaft.“

Wolfgang Rose ist ebenfalls Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft.

ver.di fordert die Bauer Programm GmbH auf, die Kündigungsabsicht zurückzunehmen. Ehrenamtliches Engagement ist ein demokratisches Grundrecht. Die Kündigungsabsicht gegen Kersten Artus richtet sich auch gegen gewerkschaftliches Engagement im Betrieb.

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