Barrierefreiheit „Ziel Nummer eins“

Der SPD-Sozialpolitiker Uwe Grund hat in Hamburg die konsequente Umsetzung der Konvention der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen gefordert. Ein Jahr nach deren Inkrafttreten nannte Grund die UN-Konvention eine „verspätete Anerkennung, dass die allgemeinen Menschenrechte auch für alle Menschen mit Behinderung gelten“.

Das Konzept der Inklusion müsse dementsprechend auch in Hamburg umgesetzt werden – etwa in den Bereichen Schule, Arbeit und Wohnen. Besonderes Augenmerk müsse der Senat auf den Bereich Barrierefreiheit richten. „Das muss Ziel Nummer eins werden“, sagte Grund.

Bei der Schaffung von Barrierefreiheit – insbesondere bei Haltestellen des öffentlichen Nahverkehrs – bleibe Hamburg hinter anderen Metropolen zurück. „Während die Deutsche Bahn viele ihrer S-Bahnhöfe modernisiert, tut der Senat beim Umbau der anderen Haltestellen des Öffentlichen Nahverkehrs bisher zu wenig“, bedauerte Grund.

Auch bei Schulen und Behörden bestehe in Sachen Barrierefreiheit Nachholbedarf. „Wir wollen den gemeinsamen Unterricht von Menschen mit und ohne Behinderung. Aber das erfordert höhere Standards in den Gebäuden der Stadt. Und deshalb muss der Senat hier seinen Einsatz erhöhen, um die entsprechenden Gebäude für alle Menschen zugänglich zu machen.“

Die UN-Konvention bedeute einen Paradigmenwechsel, sagte der SPD-Bürgerschaftsabgeordnete. „Jetzt geht es nicht mehr um Fürsorge für die Menschen mit Behinderung. Es geht darum, dass sie als Experten in eigener Sache bei dem Umbau hin zu einer barrierefreien Gesellschaft einbezogen werden.“ Seit einem Jahr gilt: Nicht der Mensch mit Behinderung ist behindert, sondern die Umwelt, die ihn als behindert definiert, sagte Grund.

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