Babyklappen: Von Wersich nichts mehr zu hören

Die SPD-Bürgerschaftsfraktion hat CDU-Sozialsenator Dietrich Wersich aufgefordert, für klare Verhältnisse beim Betrieb der Hamburger Babyklappen zu sorgen. SPD-Familienexpertin Carola Veit kritisierte anlässlich der Bilanz-Pressekonferenz des Hamburger Babyklappen-Betreibers „Sternipark“, vor einem halben Jahr habe Wersich überraschend massive Kritik an den Hamburger Babyklappen geübt und scharfe Zweifel an der jahrelangen Praxis in Hamburg geäußert. Veit: „Seitdem hat er aber nichts unternommen, um die Dinge zu klären.“

Auch nachdem der Träger durch Tatsachenbescheinigungen des Notars und ehemaligen Ersten Bürgermeisters Henning Voscherau die vom Senator aufgeworfenen Fragen zum Verbleib von Babyklappen-Kindern ausgeräumt hatte, habe es keinerlei Vorschläge der Behörde für eine neue Regelung zum Betrieb von Babyklappen gegeben. Veit: „Im Juli zog sich Senator Wersich darauf zurück, zunächst ein Gutachten des Deutschen Institutes für Jugendhilfe und Familienrecht abwarten zu wollen, das die Behörde in Auftrag gegeben hatte“. Dieses Gutachten liege seit Wochen vor, werde aber unter Verschluss gehalten. „Das ist nicht in Ordnung“, sagte Veit. „Man kann nicht mit einem großen Knall ein derart sensibles Thema aufgreifen, selbst aber keine Lösung haben und am Ende nicht einmal darüber reden wollen.“

Veit betonte, die Hamburger SPD spreche sich grundsätzlich für Babyklappen aus. „Hamburg braucht Babyklappen. Wir haben vor zehn Jahren hier in Hamburg die ersten eingerichtet – und das war gut und richtig so. Im Vordergrund steht neben dem Schutz der Kinder das Ziel, die Mütter behutsam wieder mit ihrem Kind zusammenzuführen. Die Ergebnisse zeigen, dass dies auch gelingt.“ Die Grundlage der Arbeit müsse transparent und klar sein.

Es komme darauf an, gute, tragfähige Lösungen zu finden, die Frauen in Notsituationen und ihren Kindern helfen. „Wenn man es will, dann geht das auch. Letztlich geht es nicht darum, Eltern aus der Verantwortung zu entlassen, sondern darum, Kindern zu helfen“, sagte Veit abschließend.

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