Asbest: Alles nur Sturm im Wasserglas?

Nachdem die Schulbehörde vorsorglich über 100 Schulturnhallen (nicht 66, wie zunächst gemeldet) wegen eines Asbest-Fundes geschlossen hat, sagt jetzt der zuständige Gutachter gegenüber der Deutschen Presseagentur (dpa), in der Hallenluft seien gar keine Asbestfasern gefunden worden.

Asbest sei tatsächlich nur in dem für die anstehenden Sanierungsarbeiten eigens abgeteilten Bereich, nämlich im Heizraum, gefunden worden, sagte Gutachter Arndt von Liebermann.

Indessen hat die SPD-Bürgerschaftsfraktion von Schulsenatorin Christa Goetsch (GAL) Klarheit über die zeitlichen Abläufe beim Fund von Asbest in der Turnhalle der Peter-Petersen-Schule gefordert. Gestern hatte die Senatorin eingeräumt, der krebserregende Stoff sei bereits vor rund vier Wochen entdeckt worden.

Angesichts des Eingeständnisses der Schulsenatorin wirke es „ziemlich seltsam“, dass sie – wie gestern geschehen – zu einer eilig anberaumten Pressekonferenz einlädt. „Das Eingeständnis der Schulsenatorin bedeutet auch: Die Schulbehörde hat die nach dem Fund verbliebenen vier Wochen Schulferien nicht genutzt, um nötige Maßnahmen zu treffen – wie die gestern Hals über Kopf erfolgte Sperrung von Turnhallen. Hier gibt es Erklärungsbedarf“, sagte Rabe.

Er hat eine Kleine Anfrage an den Senat eingereicht, mit der er insbesondere Klarheit über den Zeitpunkt des Asbestfundes und die darauf folgenden Schritte erlangen will.

Der SPD-Abgeordnete sagte weiter, es sei „erstaunlich und beunruhigend, dass es in Hamburg immer noch sensible Einrichtungen wie etwa Schulen gibt, bei denen eine Asbestbelastung nicht bekannt ist“. Die verantwortlichen Stellen müssten jetzt auch darüber informieren, ob neben der Schulturnhalle auch weitere Hallen oder gar Schulgebäude in Hamburg asbestbelastet sind.

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