Was läuft da beim ASB?

Die ASB (Arbeitersamariterbund) Rettungsdienst Hamburg GmbH erhält zum 15.12.2011 einen neuen Geschäftsführer – ausgerechnet Sven Jarmuth, gleichzeitig auch Geschäftsführer des privaten Unternehmens G.A.R.D.. Die Gewerkschaft ver.di befürchtet Verschlechterungen.

Das Engagieren einer Führungskraft von G.A.R.D. Gemeinnützige Ambulanz und Rettungsdienst GmbH Hamburg für den ASB Rettungsdienst ist spektakulär. „Mit dieser Personalentscheidung bekommt Deutschlands größtes privates Rettungsdienstunternehmen G.A.R.D. Zugriff auf die operative Verantwortung eines Rettungsdienstes, der in der Verantwortung eines Wohlfahrtsverbandes geführt wird. Zwar bleibt der ASB durch seinen Geschäftsführer Michael Sander weiterhin in der Geschäftsführung der ASB Rettungsdienst Hamburg GmbH tätig, die Verantwortung für Personal- und Tariffragen liegt jedoch in der Verantwortung des neuen Geschäftsführers für das operative Geschäfts“, warnt ver.di.

„Bisher ist G.A.R.D. nicht gerade als Vorreiter in Sachen Arbeitnehmer-rechte und Tarifverträge in der Rettungsdienstbranche aufgefallen“, kommentiert Norbert Proske, der zuständige ver.di-Sekretär, die denkwürdige Personalie. In der Vergangenheit hätten sich wiederholt Arbeit-nehmerinnen und Arbeitnehmer von G.A.R.D wg. arbeitsrechtlicher Probleme an ver.di gewandt. „Die Beschäftigten des ASB-Rettungsdiensts befürchten nun, dass mit dem neuen Geschäftsführer der Kurs in die Tarifflucht beim Rettungsdienst fortgesetzt wird. Bereits mit der Ausgliederung des Rettungsdienstes hatte der ASB den bishe-rigen Tarifvertrag mit ver.di verlassen. Im Februar 2012 endet nun auch die Einjahresfrist nach dem damals stattgefundenen Betriebsübergang und wächst somit die Gefahr, dass die Arbeitsbedingungen weiter verschlechtert werden“, so Proske.

ver.di befürchte zudem, dass sich aus dieser Personalentscheidung negative Folgen für die Verhandlungen zwischen den Wohlfahrtsver-bänden und der Hamburger Berufsfeuerwehr auf der Grundlage des öffentlich-rechtlichen Vertrags für den Rettungsdienst in Hamburg er-geben, wenn die private Konkurrenz jetzt mittelbar mit am Tisch sitzt und sich die bisher strikt eingehaltene Grenze zwischen öffentlichen und privaten Anbietern so verwischt. „Dann hat sich der ASB selber ein Kuckucksei ins Nest gelegt und gefährdet auf lange Sicht die Arbeitsplätze bei seinem Rettungsdienst. ver.di fordert daher den ASB-Landesvorstand auf, die Personalentscheidung noch einmal zu überdenken. ver.di ist bereit, die Wettbewerbsfähigkeit des ASB auf tarifvertraglicher Basis zu sichern, wenn der ASB die Tarifpartnerschaft mit ver.di auch für den ASB Rettungsdienst Hamburg gewährleistet“, so Norbert Proske abschließend.

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