ver.di ruft Bezirkschefs zur Meuterei auf

Die Gewerkschaft ver.di fordert die Verantwortlichen in den Bezirken auf: „Wehren Sie sich gegen ein bezirkliches Sparprogramm – zeigen Sie dem Senat die Rote Karte!“ Wenn das nicht Meuterei ist…

Morgen, am 8. Dezember, treffen sich die Hamburger Bezirksamtsleiterinnen und Bezirksamtsleiter zum „Spargipfel“, um die Kürzungsvorschläge für die Bezirke um 48 Mill. Euro bis 2014 vorzubereiten. „Werden Sie nicht zu Sparkommissaren, sondern tragen Sie die Verantwortung für die Menschen und Beschäftigten in Ihrem Bezirk. In den Bezirken kann nicht weiter gespart werden!“, appelliert Sieglinde Frieß, zuständige ver.di-Fachbereichsleiterin für Bund, Länder und Gemeinden an die zuständigen Verantwortlichen in den Bezirken und fordert sie auf, sich gegen weitere Kürzungen und Abbau zu wehren.

Seit 1994 wurde in den Bezirken das Personal um über 30 % abgebaut. Wo vorher noch über 10.000 Menschen arbeiteten, sind es jetzt nur noch gut 7.000 Beschäftigte, die die gleiche Arbeit und viele zusätzliche Aufgaben zu erledigen haben.

Frieß weiter: „In den sozialen Bereichen werden die Auswirkungen der Sparpläne besonders deutlich. Gerade dort nehmen die Probleme zu und die Beschäftigten fühlen sich überfordert und am Rande ihrer Möglichkeiten. Sie sehen sich nicht mehr imstande, den Menschen so zu helfen wie es notwendig ist. Beim ASD befürchten sie zum Beispiel, den Tod von weiteren Kindern nicht ausschließen zu können. Die politische Verantwortung dafür tragen aber nicht die an ihrer Grenze arbeitenden Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter, sondern der Hamburger Senat.“

ver.di befürchte weiterhin, dass u.a. wegen der weggesparten Personaldecke die Bürgerinnen und Bürger in den Kundenzentren immer längere Wartezeiten in Kauf nehmen müssen; dass das Öffentliche Grün der Stadt weniger gepflegt wird als bisher; dass in den Bezirken vor allem bei den nicht gesetzlichen Leistungen gestrichen wird.

„Unsere Liste der Befürchtungen lässt sich fortsetzten. Wer aber in einer Stadt des sozialen Ausgleiches und des sozialen Zusammenhaltes leben möchte, darf gerade bei den Bezirken nicht sparen. Das ist unverantwortlich und kontraproduktiv, “ sagt Frieß.

Sie fordert die Bezirksamtsleiterinnen und Bezirksamtsleiter auf, dem Senat die Rote Karte zu zeigen und kündigt an „ver.di wird Sie dabei unterstützen!“

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