Streiks in Hamburgs UCI-Kinos

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft diese Woche erstmals die Beschäftigten der Hamburger UCI-Kinos in Mundsburg und Wandsbek zu Warnstreiks auf. Bereits am Donnerstag wurden dort alle Abendvorstellungen ab 19:00 Uhr bestreikt. Auch die Erstaufführung des Filmes „Fack ju Göhte 3“ war in den beiden Häusern betroffen. Am heutigen Freitag gibt es erneut einen Streikaufruf für die Abendvorstellungen ab 19:00 Uhr in Mundsburg und Wandsbek.

Hintergrund der Aktionen ist die bundesweit laufende Tarifrunde der rund 1700 Beschäftigten der UCI Multiplex GmbH. In Hamburg sind rund 150 Beschäftigte in den UCI-Kinos Mundsburg, Wandsbek und Othmarschen betroffen. ver.di fordert in der Tarifrunde unter anderem eine Erhöhung der Gehälter von 1,50 Euro pro Stunde und Erhöhungen der Zulagen. Das aktuelle Arbeitgeberangebot beinhaltet lediglich eine Tariferhöhung in diesem Jahr zwischen 8 bis 14 Cent pro Stunde und schrittweise geringe Erhöhungen bis ins Jahr 2020. In dem Bereich „Service“ würde damit der Einstiegslohn in den nächsten drei Jahren auf gerade mal 9,82 Euro steigen. Derzeit liegt die Vergütung in der untersten Gehaltsgruppe bei UCI teilweise noch auf Höhe des Mindestlohnes von 8,84 Euro pro Stunde oder wie in Hamburg nur knapp darüber.

„Viele der Beschäftigten arbeiten in den deutschen Kinos zu Niedriglöhnen. Dabei wird jedoch höchste Flexibilität, Nachtarbeit und Einsatz an Sonn- und Feiertagen erwartet. Mit den Warnstreiks zeigen die UCI-Beschäftigten, dass sie das nicht länger hinnehmen“, sagt Agnes Schreieder von ver.di Hamburg. „Wir erwarten von einer der führenden Kinoketten in Deutschland, dass dieses extreme Billiglohnmodell korrigiert wird und die Beschäftigten Lohnerhöhungen erhalten, die diesen Namen auch verdienen“, so Schreieder.

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