Sportstätten-Vergabe bleibt ungelöst

Seit 2006 ist das Sportamt damit beschäftigt sämtliche Hamburger Sport- und Spielstätten digital zu erfassen, um die Vergabe der Hallen- und Platzzeiten effektiver zu gestalten. Die Antwort auf eine erneute Kleine Anfrage der Fraktion DIE LINKE (Drs. 19/5226) brachte immerhin zu Tage, dass „die elektronische Erfassung sämtlicher Sportstätten in Hamburg (…) abgeschlossen (ist)“ und die neue Datenbank dem Hamburger Sportbund inzwischen „vorgestellt“ worden sei. Dennoch kommt die Software zur Verwaltung der Sportstätten bisher in noch keinem einzigen Bezirk zur Anwendung.

Die neu geschaffene Datenbasis ist lediglich „für statistische Auswertungen“ geeignet, nicht jedoch für die eigentlich geplante verbesserte „Vergabe außerschulischer Nutzungszeiten“. Die Software ist immer noch nicht soweit hergerichtet, dass auf die eingegeben Daten bei der Vergabe zurückgegriffen werden könnte.

Dr. Joachim Bischoff, sportpolitischer Sprecher der Bürgerschaftsfraktion DIE LINKE, erklärt dazu: „In Sportkreisen ist das Projekt aufgrund des Schneckentempos mittlerweile zu einer Art „running gag“ geworden. Kostenexplosionen und Verspätungen sind zwar Markenzeichen des Senats, der weder Bauprojekte noch den Winterdienst im Griff hat. Dass auch aus der Software zur Sportstättenverwaltung ein echter Marathon mit ungewissem Ausgang wird, ist ein weiteres Armutszeugnis.

Was ist der dünne, sportpolitische Teil des Koalitionsvertrags vom Frühjahr 2008 wert, wenn man bedenkt, dass darin die Einführung der betreffenden Software noch für dasselbe Jahr versprochen wurde. Meine Damen und Herren des Sportamtes, lösen Sie sich endlich vom Startblock und ruhen Sie sich nicht darauf aus, dass Hamburg angeblich die sportlichste Stadt Deutschlands ist.“

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