Schwaches Licht feiert Jubiläum

Nach Sonnenuntergang trägt der größte historische Lagerhauskomplex der Welt, die Hamburger Speicherstadt, eine ganz besondere Handschrift. Lichtkünstler Michael Batz lässt die Backsteinarchitektur in sanftem Licht erstrahlen. Einst düsteres Zollausland, prägt nun die atmosphärisch beleuchtete Speicherstadt das Hamburger Stadtbild. Treibende Kraft hinter der Illumination des einzigartigen Quartiers ist der Verein Licht-Kunst-Speicherstadt, der am 28. September sein 10. Jubiläum begehen wird.

Das Lichtkunst-Projekt verbindet Kunst im öffentlichen Raum mit der einzigartigen Architektur des Stadtteils. Rund tausend Strahler beleuchten mittlerweile Fleetbrücken und Mauerwerk, Giebel und Erker, Spitzdächer und Windenhauben. Die Illumination der Speicherstadt-Gebäude lässt die verspielte Architektur in den Fleeten spiegeln und gibt dem Backstein-Ensemble bei Nacht seinen ganz besonderen Charme.

Der Lichtkünstler spricht von einem ‚Triumph des schwachen Lichtes‘, bei dem es um die Vereinbarkeit von Ästhetik, Umweltverträglichkeit und Wirtschaftlichkeit geht. „Nachhaltigkeit ist uns ein ganz wesentliches Anliegen“, erklärt Batz. „Die Energieleistung für die gesamte Speicherstadt-Illumination entspricht der städtischen Beleuchtung der Straße Brooktor.“

Im Rahmen einer Jubiläums-Feier mit geladenen Gästen aus Politik, Wirtschaft und Kultur wird das neueste Projekt des Vereins präsentiert. Mittels modernster LED-Technik von Philips wird erstmals das sogenannte „Wasserschlösschen“ inmitten der Speicherstadt illuminiert. „Der feine und graphische Schattenwurf der neuartigen Illumination sorgt für eine räumlich-plastische Darstellung des Schlosses und eine Akzentuierung seiner charakteristischen Gestalt und Form“, freut sich Batz. „Schon bei minimalem Energieeinsatz erhalten wir eine hohe Farbwiedergabe. Wir prüfen, inwiefern die LED-Technik zum Standard in der Speicherstadt werden kann.“

10 Jahre nach Gründung des Vereins ist die illuminierte Speicherstadt eines der Wahrzeichen der Hansestadt, ein „Investment in die Marke Hamburg und ein wichtiger Schritt bei der touristischen und gewerblichen Erschließung des Quartiers“, wie Licht-Kunst-Geschäftsführer Rainer Nelde ergänzt. Denn die Lichtinszenierungen im urbanen Raum betonen auf publikumswirksame Weise das besondere maritime Flair der denkmalgeschützten Speicherstadt.

„Jeder, der Hamburg einmal besucht hat, ist begeistert von der beleuchteten Speicherstadt. Aber die Illumination des Ensembles ist keine Selbstverständlichkeit und ein Lichtprojekt dieser Größenordnung nicht umsonst“, erklärt Dr. Roland Lappin, Vorstand von Licht-Kunst-Speicherstadt, anlässlich des Jubiläums. „Mit dem Jubiläum und der Beleuchtung des Wasserschlosses werben wir auch um neue Unterstützer und Spender, um auch für die kommenden 10 Jahre ein einzigartiges Stück Hamburg angemessen in Szene zu setzen.“

Gegründet wurde der Verein von engagierten Unternehmen und Privatpersonen in einer gemeinsamen Initiative mit dem Hamburger Senat. Die Finanzierung des gemeinnützigen Projekts erfolgte dabei ausschließlich durch Beiträge, Geld- und Sachspenden sowie Patenschaften.

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