Schulinspektion künftig mit Elternbeteiligung

Zum Jahresauftakt startet ein Pilotprojekt, mit dem die Hamburger Schulinspektion in den kommenden Monaten erproben will, wie sich Elternvertreterinnen und Elternvertreter regelhaft am Inspektionsverfahren beteiligen können. Die Elternkammer hatte eine Beteiligung an dem Evaluationsverfahren gewünscht.

„Wir wollen die Perspektive der Eltern stärker in die Inspektion der Schulen einbeziehen und ihren Blick darauf, was die Kinder und Jugendlichen brauchen und was die Schulauswahl der Eltern bestimmt“, sagt Bildungssenatorin Christa Goetsch. Die Hamburger Schulinspektion nahm ihren Betrieb im Jahr 2006 auf, seit Herbst 2007 evaluiert sie regelmäßig alle staatlichen Hamburger Schulen in einem Vierjahreszyklus.

Die Inspektionsteams, die die Schulen für mehrere Tage besuchen, bestehen bislang aus zwei hauptamtlichen Inspektoren, einem Mitglied einer Schulleitung derselben Schulform sowie aus einem Unterrichtsbeobachter oder einer Unterrichtsbeobachterin. In den Beruflichen Schulen werden sie begleitet von Vertreterinnen und Vertretern aus der Wirtschaft. In Zukunft soll nun auch ein Elternvertreter im Team mitarbeiten. Die teilnehmenden Eltern werden im Vorfeld in der Unterrichtsbeobachtung und im Umgang mit dem Orientierungsrahmen Schulqualität geschult, der die Grundlage für die Inspektionstätigkeit ist.

Drei Elternvertreter, die von der Elternkammer vorgeschlagen wurden, werden im Rahmen des Pilotversuchs in den kommenden Monaten die Inspektorinnen und Inspektoren bei ihren Schulbesuchen begleiten und ein Format für eine Stellungnahme entwickeln, die künftig den Inspektionsberichten angehängt wird. Dabei sollen Eltern aus Gründen der Objektivität und Neutralität nur an solche Schulen mitgehen, die nicht in ihrer eigenen Region liegen und deshalb nicht in Konkurrenz zu den Schulen ihrer Kinder stehen.

Seit der Gründung der Schulinspektion wurde von Seiten der Elternvertretung der Wunsch geäußert, einbezogen und beteiligt zu werden. Die Schulinspektion verspricht sich von der Elternbeteiligung, durch die zusätzliche Perspektive der Eltern den Schulen eine noch differenziertere Rückmeldung als bislang geben zu können. Auch die Elternkammer zeigt sich mit dem nun startenden Pilotversuch überaus zufrieden: „Die Beteiligung der Eltern an der Schulinspektion ist ein Meilenstein in der Entwicklung des Hamburger Schulsystems. Die Eltern bringen eine eigenständige Perspektive auf schulische Prozesse ein, die durch das Inspektionsverfahren sichtbar wird“, so Hans-Peter Vogeler, Vorsitzender der Elternkammer.

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