Regionalbahn-Linie R 10: Frust nach Plan

Mit der Elektrifizierung wurde alles besser? Leider nicht. Das Zug-Angebot auf der Regionalbahn zwischen Hamburg Hauptbahnhof und Ahrensburg (und weiter nach Bad Oldesloe) ist weiterhin unbefriedigend. Zwar werden in den Hauptverkehrszeiten Verstärker eingesetzt, aber zu falschen Zeiten.

Alltag auf der R10: Am Nachmittag fahren in der Regel zwei Züge im Neun-Minuten-Abstand ab Hauptbahnhof. Danach müssen Fahrgäste 21 Minuten warten. Der nächste Zug ist naturgemäß hoch belastet, zumal er über Ahrensburg hinaus bis Bargteheide oder Bad Oldesloe führt und deshalb ohnehin schon gut genutzt ist. Der anschließende Verstärker (nur nach
Ahrensburg) rollt am Bedarf vorbei, weil in so kurzer Zeit nur wenige Fahrgäste zusammenkommen.

Im morgendlichen Betrieb tritt diese Fahrplan-Unwucht noch stärker auf. Mehrere Verstärker fahren den Zügen aus Bargteheide im Sechs-Minuten-Abstand hinterher. Danach ist 24 Minuten Pause (Außerdem endet der Verstärker-Betrieb mit 8.24 Uhr ab Ahrensburg viel zu früh).

„Diese Fahrplan-Lücken belegen die Kapazitätsengpässe auf der Strecke Hamburg-Lübeck. Würden die Regionalbahnen im echten 15-Minuten-Takt fahren, ständen sie wegen der Zwischenhalte den Regional-Express-Zügen im Weg, die halbstündig zwischen Hamburg und Lübeck pendeln. Nachhaltige Verbesserungen kann nur eine vollwertige S-Bahn auf eigenen Gleisen schaffen“, sagen Ole Thorben Buschhüter und Jörg Sievers von der S 4-Initiative.

Die S4-Initiative fordert deshalb, umgehend Planung und Bau der S4 in Angriff zu nehmen, zumal mit der praktisch beschlossenen Fehmarnbelt-Brücke weitere Kapazitätsengpässe durch den Fernverkehr absehbar sind und Finanzierungsmittel vom Bund in Aussicht stehen.

„Als Sofortmaßnahme sollte zumindest jeder zweite Regional-Express in Rahlstedt halten, um das Verkehrsangebot auch für Hamburger Fahrgäste zu verbessern. Dieses Prinzip wird zeitweilig bereits in Ahrensburg praktiziert, ohne die Fahrzeit auf der Stecke Hamburg-Lübeck wesentlich zu verlängern“, sagt Buschhüter. So könnte sich die Elektrifizierung auch im Nahverkehr positiv für die Fahrgäste auswirken.

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