Nachtzüge: Hamburg abgehängt

Schluss mit romantischen Nachtfahrten: Zum kommenden Fahrplanwechsel im Dezember plant die Bahn die ersatzlose Streichung der direkten Nachtzugverbindungen von Hamburg nach Brüssel und Paris sowie eine empfindliche Reduzierung des Angebots nach Freiburg, Basel und Zürich. Dies geht aus Äußerungen von Bahnvertretern auf Betriebsversammlungen in Hamburg hervor.

Der verkehrspolitische Sprecher der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft Joachim Bischoff sieht einen Zusammenhang mit den Börsenplänen der DB AG:

„Wer Renditen von 16% will, muss Nischenprodukte plattmachen“, so Bischoff. „Wohin solche utopischen Renditeerwartungen führen sehen wir gerade an den Finanzmärkten.“ Nach Bischoffs Ansicht ist die Einstellung der Nachtverbindungen nur ein erster Schritt zu massiven Kürzungen im bundesweiten Fernverkehr: „Die Deutsche Bahn hat gerade mal 100 neue Triebzüge bestellt, um etwa 200 vorhandene Intercity-Garnituren zu ersetzen.“

Einher geht die Kürzung der Verbindungen auch mit verstärktem Druck auf die Beschäftigten der Nacht- und Autozugsparte der DB. Ihnen wurde der Entwurf eines Tarifvertrags vorgelegt, der bei maximaler Flexibilisierung der Arbeitszeit auch noch Lohnkürzungen von bis zu 20% vorsieht.

Ein Gedanke zu „Nachtzüge: Hamburg abgehängt“

  1. Wirklich schade. Ich liebe diese Züge und gerade der nach Paris war immer gut ausgelastet. Damals war es ein schöner Studentenjob. Nachts und am Wochenende arbeiten ohne das Studium zu stören und dabei noch jede Menge erleben. Die Kollegen von damals tun mir wirklich leid…

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