Museum erhalten, kulturelles Erbe bewahren

Anlässlich der bevorstehenden Sitzung des Stiftungsrates der „Stiftung Historischer Museen“ fordert die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD-Bürgerschaftsfraktion, Dr. Dorothee Stapelfeldt, keine Tatsachen zu schaffen und das Museum nicht unwiederbringlich zu zerstören. Das träfe auch die gesamte Stiftung Historische Museen ins Mark. Außerdem sei die Befassung des politischen Souveräns, der gewählten Bürgerschaft, abzuwarten, bevor eine Entscheidung zur Schließung des Museums überhaupt getroffen werden dürfe.

„Es ist im Vorfeld dieser unsäglichen ad-hoc-Entscheidung weder geprüft worden, ob die Schließung laut Stiftungsgesetz rechtlich überhaupt zulässig ist, noch sind die Ergebnisse der Maßnahmen aus dem sog. Baumstark-Bericht (Zwischenbilanz der Expertenkommission zur Entwicklung der Hamburger Museumsstiftungen) abgewartet worden“, kritisierte Stapelfeldt. „Senator Stuth hätte alle Möglichkeiten gehabt, im Vorfeld Stellungnahmen einzuholen und Alternativpläne zu entwickeln. Hier offenbart sich ein riesiges Kommunikationsdefizit.“

Nachdem schon seine Vorgängerin von Welck mit dem Ausverkauf von Museumsstücken geliebäugelt habe, um das Budget der Kunsthalle aufzubessern, beweise der neue Senator Stuth mit den Schließungsabsichten, dass er offenbar überhaupt kein Bewusstsein für das kulturelle Erbe der Freien und Hansestadt Hamburg besitze. „Ein erheblicher Teil der originären Aufgaben von Museen ist das Sammeln, Bewahren und Forschen. All dies würde unwiderruflich verloren gehen, wenn das Altonaer Museum, wie angekündigt, zum Jahresende 2010 geschlossen würde“, so Stapelfeldt.

Außerdem liefere der Senator keine logisch nachvollziehbare Begründung, das vom Senat errechnete Einsparpotential ließe sich nicht erzielen. Die Abgeordnete: „Zahlreiche Fragen bleiben offen: Wo sollen die Ausstellungsstücke, die zum Teil auch noch fest mit der Immobilie verbunden sind, verbleiben, was geschieht mit den Sammlungsobjekten, wie sollen sie auf die anderen Museen verteilt werden, wie viel Geld steht den übrigen Museen für die Integration dieser neuen Objekte zu Verfügung oder verschwinden sie doch nur in den schon übervollen und sanierungsbedürftigen Depots?“

Unklar sei auch, wie das bestehende Museumsgebäude, das unlängst aufwändig saniert wurde, weitergenutzt werden könne. Und nicht zuletzt sei ungeklärt, ob und wie die wichtige Kinder- und Jugendkulturarbeit, die vom Museum im Stadtteil geleistet wurde, ersetzt werden könne.

„Ich setze mich weiterhin vehement für den Erhalt und die Weiterentwicklung des Altonaer Museums im Verbund mit den anderen drei stadthistorischen Museen ein und plädiere eindringlich an den Senat, das kulturelle Erbe zu achten und diese fatale Fehlentscheidung rückgängig zu machen“, so Stapelfeldt.

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