Müllgebühren: Gut gemeint und schlecht gemacht

SPD-Umweltexpertin Monika Schaal hat die Neuordnung bei Müllabfuhr und Müllabfuhrgebühren kritisiert. „Grundsätzlich ist es richtig, diejenigen zu belohnen, die Müll vermeiden und trennen. Aber die neue Regelung ist nicht konsequent durchdacht. Und sie schafft mehr Frust als Lust zum Mülltrennen“, sagte SPD-Umweltexpertin Monika Schaal in der Bürgerschaft. Rund die Hälfte aller Haushalte werde zunächst mehr zahlen müssen, statt zu sparen. „Ich fürchte, dass die so genannte Recyclingoffensive lediglich eine Gebührenerhöhung kaschieren soll“, sagte Schaal.

„Es spart nur Geld, wer bereits eine grüne Tonne hat. Diese Haushalte brauchten keinen Anreiz, weil sie bereits ihren Müll trennen. Für sie ist die Gebührensenkung ein reiner Mitnahmeeffekt. Für alle anderen Haushalte wäre eine vorherige Informations- und Motivationsphase sicher überzeugender gewesen“, sagte Schaal. Wer heute bereits Gartenabfall kompostiere, Altpapier und Altglas zum Container bringe und Recycling-Stoffe im gelben Sack entsorge, müsse dennoch mehr für seine Restmüll-Tonne zahlen. „Das zeigt, dass das Konzept gut gemeint aber schlecht gemacht ist“, sagte Schaal.

Dass jetzt die meisten Haushalte in Hamburg mehr für die graue Tonne zahlen müssten, schaffe schlechte Stimmung. Darüber hinaus komme das Bestellformular für gelbe, blaue und grüne Tonne erst mit der Rechnung für das kommende Jahr. Dann vergehe Zeit, bis die Tonnen ausgeliefert werden. Und dann müsse mehr gezahlt werden, ehe die neue Regelung – wie etwa die 14-tägige Abholung – eine Ersparnis bringt.

„Gut gedacht – schlecht gemacht. So wird der Haushaltskunde unnötig verärgert“, sagte Schaal. Es wäre fatal, wenn der Anreiz zum Mülltrennen lediglich eine Gebührenerhöhung kaschieren solle. „Dann würde die Idee der Recyclingwirtschaft in Verruf geraten“, warnte Schaal.

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