Mopo: Rendite frisst Meinungsvielfalt

Zur Situation der Mopo äußert sich auch die GAL. Farid Müller fasst zusammen: „Rendite frisst Meinungsvielfalt!“

Die Situation bei der Hamburger Morgenpost spitzt sich weiter zu. Die Mecom-Gruppe muss aufgrund ihrer hohen Reinvestitionskosten beim kreditfinanzierten Kauf der Mopo, der Berliner Zeitung und des Berliner Kurier insgesamt 200 Stellen streichen. Dies trifft anteilig auch die Redaktion der Hamburger Morgenpost. Obwohl die Mopo zurzeit zweistellige Renditen erwirtschaftet, reichen diese für die Mopo und für Tageszeitungen insgesamt traumhaften Ergebnisse nicht aus, um die angestrebte Dividende für die Anteilseigner der Mecom-Gruppe zu erbringen.

Von den Kürzungsplänen könnte u.a. die überregionale Politikredaktion betroffen sein. Der überregionale Politikteil würde zukünftig zentral für alle drei Zeitungen in Berlin produziert. Das würde den Hamburger Akzent des Politikteils verschwinden lassen. Wegen der daraus folgenden Gefahr für die Auflage des Blattes schaden diese Pläne ganz unmittelbar der Meinungsvielfalt in Hamburg.

Farid Müller, medienpolitischer Sprecher der GAL-Bürgerschaftsfraktion: „Rendite frisst Meinungsvielfalt. Eine Zeitung ist kein X-beliebiger Wirtschaftsbetrieb, sondern muss neben Ertrag auch den verfassungsmäßigen Zweck bei der Sicherung der Meinungsfreiheit erfüllen. Deshalb haben Verleger auch eine Verantwortung für eine qualitative und vielfältige Medienlandschaft. Wir Grünen erklären uns mit den Forderungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern solidarisch und fordern die Berliner Geschäftsführung sowie die Konzernführung in Großbritannien auf, ihre Pläne zu überdenken. Aus Sicht der Hamburger Medienpolitik muss alles unternommen werden, damit die Hamburger Morgenpost mit intelligenten Konzepten am Markt erfolgreicher wird. Dies sichert Meinungsvielfalt und verbessert den Ertrag.“

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