Krippen-Personal: Hamburg in der Schlussgruppe

Neue Daten der Bertelsmann Stiftung bestätigen die Kritik der SPD-Bürgerschaftsfraktion an der Krippen-Politik des Hamburger Senats: Im aktuellen „Länderreport“ der Bertelsmann Stiftung liegt Hamburg beim Personaleinsatz in den Krippen zusammen mit Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen in der Schlussgruppe. Der Länderreport listet den Personalschlüssel als „wichtiges Kriterium für die Qualität“ der Kindertageseinrichtungen auf.

„Sozialsenator Wersich will zwar viele Kinder in das Betreuungssystem bringen. Die Qualität der frühkindlichen Bildung in den Krippen spielt für ihn dabei aber nur eine untergeordnete Rolle. Das ist der zentrale Fehler seiner Politik in diesem Bereich“, sagte die SPD-Familienpolitikerin Carola Veit. Die Qualität in den Betreuungseinrichtungen werde von der Sozialbehörde seit Jahren vernachlässigt. Die Daten der Bertelsmann Stiftung bestätige die SPD-Kritik am Senat.

„Bei den Krippenplätzen und ihrem weiteren Ausbau müssen Quantität und Qualität stimmen. Eltern wollen, dass ihr Kind nicht nur aufbewahrt wird. Der Aspekt der frühkindlichen Bildung in den Einrichtungen wird immer wichtiger. Dementsprechend muss die Qualität auch in den Krippen stimmen. Dafür brauchen wir ausreichend und ausreichend qualifiziertes Personal“, sagte Veit.

Der Senat habe Informationen zum Personalschlüssel stets zurückgehalten. Von der SPD-Bürgerschaftsfraktion und Elternvertretungen festgestellte Defizite in der Qualität wurden stets abgetan. Der Bertelsmann Länderreport zeige, dass bei den unter 3jährigen Krippenkindern mehr als sechs auf je eine Beschäftigte kommen – die Bertelsmann Stiftung empfiehlt demgegenüber einen Schlüssel von drei Kindern auf eine Beschäftigte. Dieser Wert wird derzeit von keinem Bundesland erreicht. Den Spitzenwert hat Rheinland-Pfalz mit 4,2:1.

„Wir werden beim vom Bund unterstützen Krippenausbau in Hamburg stark auf die Entwicklung der Qualität schauen. Aufbewahrungskrippen zu Lasten der Kinder und Beschäftigten können nicht das Ziel sein.“ Senator Wersich stehe jetzt in der Pflicht darzulegen, welche Personalschlüssel er erreichen wolle, so Veit.

Link zur Studie der Bertelsmann Stiftung.

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