Kinder, die aus unterschiedlichen Gründen einen dringenden sozial bedingten oder pädagogischen Bedarf haben, dürfen länger in der Kita bleiben – das sieht das Kinderbetreuungsgesetz vor. Die Praxis ist allerdings ganz anders: 6.175mal wurde solche eine längere Kita-Betreuung im Jahr 2008 beantragt, aber nur 892mal bewilligt. Diese Zahlen nennt der Kinderschutzbericht der Bezirksämter (hier als PDF).
Dabei ist die Bewilligungspraxis in den Bezirken offenbar ganz unterschiedlich: In Eimsbüttel wurde zum Beispiel mehr als 200 Kindern der zusätzliche Kita-Besuch bewilligt, in Altona nur sechs. Hier (in Altona) wurden 961 Anträge abgelehnt, in Wandsbek über 1.000, in Mitte sogar über 1.500. Dazu die Familienexpertin der SPD, Carola Veit: „Es kann und darf nicht sein, dass eine gesetzlich vorgeschriebene Hilfemaßnahme derart unterschiedlich bewilligt wird. Nach wie vor legt der Senat im Kita-Bereich zu wenig Wert auf das Kindeswohl, sondern einseitig den Schwerpunkt auf die Berufstätigkeit der Eltern.“