Kinder: Hamburger sehen besser hin

Offenbar hat die Diskussion um spektakuläre „Fälle“ wie den der kleinen Lara aus Wilhelmsburg Hamburgs Behörden sensibilisiert: Sie sind im vergangenen Jahr weit mehr Verdachtsfällen nachgegangen, in denen es um die Vernachlässigung oder Gefährdung von Kindern ging, berichtet der NDR unter Berufung auf den Kinderschutzbericht 2008.

Die Zahl stieg im Vergleich zum Vorjahr um rund 38 Prozent auf fast 10 000 Fälle, in denen Polizei, Bürger und Jugendamtsmitarbeiter im vergangenen Jahr den Verdacht hatten, dass das Wohl eines Kindes gefährdet sei. Bei fast 20 % der Meldungen lag danach der Verdacht auf Vernachlässigung nahe, bei einem ebenso großen Teil ging es um gewalttätige Konflikte zwischen den Eltern. Als gefährdet gilt ein Kind, wenn seine Lebensumstände so sind, dass sie seine Entwicklung schädigen.

Dass offenbar doch ein Kinderschutzbericht erstellt wurde, ist auf den ersten Blick einigermaßen erstaunlich: Noch im Frühjahr hieß es, dass ein solcher Bericht für das Jahr 2008 nicht erstellt werden solle. SPD und LINKE hatten dagegen protestiert; jetzt hat die Behörde offenbar klammheimlich eingelenkt.

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