Jugend sieht ziemlich schwarz

Nach einer repräsentativen Studie, die das Forschungsinstitut TNS Infratest im Frühjahr 2009 im Auftrag der IG Metall durchgeführt hat, arbeiten mehr als 30 Prozent der Erwerbstätigen unter 35 Jahren in prekären Arbeitsverhältnissen. Bei Berufseinsteigern unter 24 Jahren sind sogar vier von zehn in befristeter Beschäftigung. Von der Wirtschafts- und Finanzkrise sind Jugendliche besonders hart betroffen: Laut der Studie verlieren junge Arbeitnehmer sechsmal häufiger ihren Arbeitsplatz als ältere (über 35jährige). Nur ein Viertel der unter 35jährigen glaubt, dass es ihnen besser gehen wird als ihren Eltern.

Übermorgen ist mal wieder ein Weltaktionstag: Dieses Mal geht es um menschenwürdige Arbeit. Der Internationale Gewerkschaftsbund hat dazu aufgerufen. Die IG Metall Küste beteiligt sich mit zahlreichen Aktionen. Bezirksleiterin Jutta Blankau: „Auch junge Menschen haben das Recht auf reguläre Arbeit. Wir wollen auf die fatale Situation der jungen Generation aufmerksam machen.“ Unbezahlte Praktika, Leiharbeit, befristete Stellen und schlechte Bezahlung seien bei jungen Arbeitnehmern nicht mehr die Ausnahme, sondern die Regel. „Auf solchen prekären Arbeitsverhältnissen lässt sich keine Perspektive aufbauen. Auch junge Menschen haben das Recht auf reguläre Arbeit“, erklärte die Gewerkschafterin.

An den Aktionen der IG Metall Küste beteiligen sich mehr als 70 Betriebe in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg und Bremen. An die Beschäftigten werden Button und Flugblätter verteilt, die auf die unsichere Zukunft der jungen Beschäftigten hinweisen. Beim Mittagessen in den Kantinen liegen entsprechende Tischsets aus. Aktionen sind u.a. bei Daimler in Bremen, bei Premium Aerotec in Varel, bei M. Jürgensen in Flensburg sowie auf zahlreichen Werften (z.B. Meyer-Werft Papenburg, Volkswerft Stralsund, Peene-Werft Wolgast und Neue Jadewerft Wilhelmshaven) geplant. Bei Blohm + Voss in Hamburg baut die IG Metall Jugend Mauern aus Pappkartons auf und lässt Luftballons steigen, um zu zeigen, dass die Jugendlichen nach ihrer Ausbildung keine klare Perspektive haben.

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