HVV: Keine Mitsprache bei Fahrplanentwürfen

Während sich in Bremen Fahrgäste in Kürze im Rahmen eines Pilotprojekts an den Fahrplan-Entwürfen für die Schienenpersonennahverkehrslinien im Verkehrsverbund Bremen-Niedersachsen (VBN) beteiligen können, wird es ein solches Beteiligungsverfahren in Hamburg nicht geben, erfuhr der SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Ole Thorben Buschhüter durch eine Kleine Anfrage an den Senat.

„Durch eine solche frühzeitige Beteiligung könnten Fahrgäste auf Unstimmigkeiten oder fehlende Anschlüsse aufmerksam machen, solange Änderungen am Fahrplan auch tatsächlich noch möglich sind. In Hamburg hat man den Wert der Kundensicht für Fahrplanverbesserungen leider noch nicht erkannt“, sagt Buschhüter.

Zwar wollen Hamburger Verkehrsverbund (HVV) und die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) abwarten, wie das zweijährige Bremer Pilotprojekt ausgeht, und es dann bewerten. Eigentlich halten sie die vorhandenen Beteiligungsmöglichkeiten jedoch für ausreichend. Sie verweisen auf die vorhandenen Fahrgastbeiräte und die in Schleswig-Holstein stattfindenden Fahrplankonferenzen. „Im letzten Jahr fand die Fahrplankonferenz jedoch an einem Werktag um 14 Uhr statt, außerdem Anfang August, als der Fahrplan praktisch schon feststand. Eine solche Beteiligung der Fahrgäste ist eine Farce und verdient ihren Namen nicht. Fahrgäste bleiben so ‚Beförderungsfälle'“, sagt Buschhüter.

In Bremen hingegen sollen die Jahresfahrplan-Entwürfe vom 1. bis 31. März auf der Homepage des VBN-Fahrgastbeirates veröffentlicht werden. Fahrgäste können dann ihre Stellungnahmen dazu online, per Brief oder auch per Fax einreichen. Der SPNV-Aufgabenträger prüft die Stellungnahmen, erstellt eine Prioritätenliste und leitet sie anschließend an die Verkehrsunternehmen weiter, die dann eine Anpassung der Fahrplan-Entwürfe prüfen. „Warum so etwas in Hamburg nicht zumindest probeweise möglich sein soll, kann ich nicht nachvollziehen. In puncto Kundenorientierung kann der HVV hier noch etwas nachholen“, sagt Buschhüter.

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