GEW sauer: Behörde hält Bericht zurück

Eine umgehende Veröffentlichung des so genannten Behler-Berichtes zur Lehrerarbeitszeit fordert der Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, Klaus Bullan. Der Bericht läge der Behörde längst vor, werde aber zurückgehalten.

Bullan: „Die Lehrer und Lehrerinnen an den Schulen wollen endlich offen und ausführlich darüber diskutieren, zu welchen Bewertungen der umstrittenen Lehrerarbeitszeitverordnung die Behler-Kommission gekommen ist. Die Ergebnisse liegen der Schulbehörde doch längst vor, warum also rückt sie den heiß erwarteten Bericht nicht heraus? Der Bericht gehört nicht in die
Schublade, sondern ans Licht der Öffentlichkeit.“

Den schlechten Stil ihrer Vorgängerin, die Betroffenen an den Schulen, wenn überhaupt, zuletzt zu informieren, wolle die neue Senatorin ja sicher nicht fortführen, so der GEW Vorsitzende:
„Seit Jahren werden die Kollegen und Kolleginnen hingehalten. Der Evaluationsbericht und die Konsequenzen der Behörde daraus wurden ständig verschleppt. Soll es so mit dem Behler-Bericht weitergehen? Unterdessen arbeiten die Lehrkräfte an den Schulen immer mehr und die Belastungen steigen. Hier wird auf Zeit gespielt ohne Rücksicht auf die Belastungen und die Gesundheit der Beschäftigten.“

Zum Hintergrund:

Die Hamburgische Lehrerarbeitszeitverordnung trat zum Schuljahr 2003/04 in Kraft und sorgte für starke Proteste von Eltern, SchülerInnen und LehrerInnen.

Im September 2007 berief die Hamburger Schulbehörde eine siebenköpfige Kommission unter Vorsitz der früheren nordrhein-westfälischen Kultusministerin Gabriele Behler (SPD). Ihre Aufgabe war es, das umstrittene Lehrerarbeitszeitmodell (AZM) auf den Prüfstand zu stellen und im März 2008
einen ausführlichen Bericht vorzulegen.

Ausführliche Stellungnahmen der GEW zum AZM finden Sie im Netz

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.