GEW nennt HIBB überflüssig

„Die Berufliche Bildung in Hamburg muss dringend geändert werden. Jährlich gehen zu viele Schülerinnen und Schüler leer aus bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Von daher begrüßen wir das geplante Angebot, für jeden Jugendlichen eine Ausbildung mit einem Abschluss der Hamburger Handwerks- und Handelskammern machen zu können“, so Bernd Viet. Die GEW sehe es als positives Zeichen, so der Vorsitzender der GEW-Fachgruppe für Berufliche Schulen, dass in Zukunft allgemein bildende und berufliche Schulen gemeinsam Verantwortung für die bessere Berufsorientierung der Schülerinnen und Schüler übernehmen werden.

„Aber wer soll diese Arbeit machen? Individuelle Betreuung von Schülern und die Entwicklung neuer Bildungsgänge erfordern Zeit, Geld, Fortbildung und Überzeugung derjenigen, die diese neue Anforderung erfüllen sollen. Papiere reichen nicht, es muss auch Geld in die Hand genommen werden“, so Viet. „Wer glaubt, unter den gegebenen Bedingungen immer wieder zusätzliche Aufgaben an die Schulen verteilen zu können, wird mit seinen Reformen scheitern.“

Die GEW kritisiert, „dass den Regierenden bei ihrem Reformvorschlag der Mut fehlte, das Hamburger Institut für Berufliche Bildung (HIBB) sofort
aufzulösen“. Der ausgegliederte Landesbetrieb arbeite parallel zur Schulbehörde, sei „teuer und überflüssig“, so Bernd Viet. „Die Schulreform
setzt auf Kooperation der Schulformen. Absonderung und Ausgliederung der beruflichen Schulen passt dazu nicht.“

Zum Hintergrund:
Mit der Gründung des Hamburger Instituts für Berufliche Bildung wurde 2007 die Ausgliederung der Beruflichen Schulen in einen Landesbetrieb
vorgenommen. Das erfolgreiche Volksbegehren „Bildung ist keine Ware“ verhinderte die auf Initiative der Handelskammer geplante Privatisierung in
eine Stiftung.

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