Gedenken an Lütgens, Möller, Tesch und Wolff

Am 1. August 1933 wurden August Lütgens, Walter Möller, Karl Wolff und Bruno Tesch auf dem sogenannten „Weiberhof“ des Gefängnisses Altona mit dem Handbeil ermordet. Es war der erste Justizmord an politischen Gegnern des Naziregimes. Allein in Hamburg sollten mehr als 200 folgen. Zum 75. Todestag gibt es eine Gedenkveranstaltung.

Das Bündnis „Gegen Vergessen“ schreibt dazu:

Am 75. Todestag von Bruno Tesch und Kollegen laden wir ein zur

Gedenkveranstaltung

am 01.08.2008 ab 17.00 Uhr

am Ort der Hinrichtung hinter dem Amtsgericht Hamburg Altona auf dem Spielplatz der Siedlung vom Spar- und Bauverein Altona, zwischen Gerichtsstraße und Schnellstraße (1933: „Weiberhof“).

Begrüßung: Detlef Baade (Gegen Vergessen)
Beiträge: Erhard Pumm (DGB), Rolf Becker, Jochen Cassel (Amtsgerichtspräsident a. D.), Cornelia Kerth (VVN-BdA), Kersten Albers (Bezirksamt Altona), Ulrike Johannson & Two Troubadoura (Stadtteilarchiv Ottensen).

17. Juli 1932:
7.000 Nazis, viele davon uniformierte SA-Männer, aus Schleswig-Holstein und Hamburg demonstrieren durch das rote Altona. Schüsse fallen, zwei SA-Männer werden tödlich getroffen. Die Polizei beginnt zu schießen: auf die Menschen in den umliegenden Häusern. Am Ende des Tages sind 16 unbeteiligte Anwohner tot. Es war der Altonaer Blutsonntag.

2. Juni 1933:
August Lütgens, Walter Möller, Karl Wolff und Bruno Tesch werden vom Sondergericht Altona zum Tode verurteilt. Mehr als 100 Angeklagte werden in insgesamt 6 Prozessen zu teilweise langjährigen Haftstrafen verurteilt. Keinem der Verurteilten war eine Täterschaft nachzuweisen. Alle wurden als
Beteiligte an einem „kommunistischen Komplott“ verurteilt, das auf Grundlage gefälschter Beweise und gekaufter Zeugenaussagen konstruiert worden war.

1945 bis 1992:
In 14 Fällen lehnen Hamburger Gerichte die Wiederaufnahme der Verfahren zum Altonaer Blutsonntag ab. Erst am 13. November 1992 werden die Urteile gegen Lütgens, Möller, Wolff, und Tesch aufgehoben.

Ein Gedanke zu „Gedenken an Lütgens, Möller, Tesch und Wolff“

  1. Eine gute Gedenkveranstaltung Gegen das Vergessen ,Guter Redebeitrag von Erhard Pumm und Rolf Becker , war sehr bewegend.
    mit Musikaischer Begleitung das passte alles .

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