Bei ThyssenKrupp in Horn wird es drei Jahre lang keine betriebsbedingten Kündigungen geben. Alle Beschäftigten arbeiten weniger, damit die Arbeit für alle reicht. Auch die 32 Azubis können bleiben und werden am Ende der Ausbildung übernommen.
Vorbehaltlich der Zustimmung der Gremien haben sich Betriebsrat und Unternehmen in langen und zähen Verhandlungen auf Maßnahmen zu einem Restrukturierungskonzept für den traditionsreichen Standort in Hamburg Horn geeinigt. Aufgrund der Marktsituation ist eine Anpassung der Fertigungskapazitäten unumgänglich. Die geplante Kapazitätsanpassung soll sozialverträglich ohne den Ausspruch von betriebsbedingten Kündigungen erfolgen. Gemeinsames Ziel von Betriebsrat und Unternehmen ist die dauerhafte Stabilisierung des Fahrtreppenwerkes.
Als gemeinsame Zukunftsausrichtung von Betriebsrat und Unternehmen sollen bei ThyssenKrupp Fahrtreppen künftig 436 Beschäftigte die qualitativ hochwertigen Fahrtreppen und Fahrsteige für den deutschen und internationalen Markt produzieren.
Kern der beabsichtigten Vereinbarung ist neben der Beschäftigungssicherung bis zum 31.03.2013 eine Reduzierung und Flexibilisierung der wöchentlichen Arbeitszeit. Durch die kollektive Arbeitszeitreduzierung tragen die Beschäftigten wesentlich zur Sicherung ihrer Arbeitsplätze bei. Besonders hervorzuheben ist darüber hinaus die Beibehaltung und Absicherung von 32 Ausbildungsplätzen und die Zusicherung der Übernahme aller Auszubildenden für mindestens 1 Jahr bei ThyssenKrupp Fahrtreppen oder innerhalb des ThyssenKrupp-Konzerns.
Mit dieser geplanten Vereinbarung, so betont die Geschäftsführung, kann ein tragfähiges Konzept umgesetzt und die Wettbewerbsfähigkeit in Hamburg nachhaltig verbessert werden. Während die anderen Mitbewerber ihre Fertigung für Fahrtreppen und Fahrsteige bereits seit längerem ins Ausland verlagert haben, hält ThyssenKrupp an dem letzten deutschen Fahrtreppenwerk fest und gibt dem Standort Hamburg weiterhin eine Zukunft.
Die IG Metall begrüßt den erreichten Kompromiss und wird den Betriebsrat bei der weiteren Restrukturierung des Werkes tatkräftig unterstützen.