DGB Nord kritisiert Minijob-Boom

Mehr als drei Millionen Erwerbstätige in Deutschland haben zusätzlich zu ihrer Hauptbeschäftigung einen Nebenjob. Oft sind Mehrfachbeschäftigte in ihrer Hauptbeschäftigung in Teilzeit tätig. Nebenjobber sind vor allem Frauen, ausländische Staatsangehörige und Personen mittleren Alters, so das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) heute. Hauptgrund für immer mehr Nebenjobs sei die Befreiung von Steuern und Sozialabgaben.

Uwe Polkaehn, Vorsitzender des DGB Nord, erklärt dazu:

„Der Nebenjob-Boom zeigt, dass der Arbeitsmarkt in Schieflage geraten ist. Die Menschen wollen nicht von Zweit- und Drittjobs leben, sondern von einer sicheren, sozialversicherten und tariflich entlohnten Arbeit. Gegen den wachsenden Niedriglohnsektor müssen alle Politiker aktiv werden. Die Arbeit muss endlich gut geordnet und sicher werden, besonders im Norden. Denn hier sind die Arbeitnehmereinkommen besonders gering. Deshalb ist es auch eine ausgesprochen schlechte Idee, dass CDU, FDP und Grüne im Bundesrat die Aufzeichnungspflicht der Arbeitgeber zur Kontrolle des Mindestlohns lockern wollen – auch dies wäre ein Schlag gegen gute Arbeit und faire Löhne.“

Hintergrund
Derzeit gibt es etwa 260.000 Minijobber und Minijobberinnen in Schleswig-Holstein, 170.000 in Hamburg und 90.000 in Mecklenburg-Vorpommern. Im Nebenjob geringfügig beschäftigt sind in Schleswig-Holstein rund 88.000 Menschen, in Hamburg 70.000 und in Mecklenburg 20.000 – in der Mehrzahl Frauen (siehe PDF in der Anlage).

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