Boltwiesen – Preispoker auf Kosten der Jugend?

Das Thema Jugendclub Boltwiesen (Rahlstedt) hat ein neues Kapitel: Durch die vom Senat beschlossene Neuregelung der Hortplatzversorgung soll am Standort Boltwiesen kein Hort mehr eingerichtet werden. Das verschiebt die Eröffnung dieser so dringend benötigten Einrichtung wieder auf ungewisse Zeit, weil jetzt neu über die Finanzierung des Jugendclubs verhandelt werden muss.

Anja Quast, die jugendpolitische Sprecherin der Wandsbeker SPD-Bezirksfraktion: „Hier wird auf Kosten der Jugendlichen ein Preispoker betrieben, anstatt dafür zu sorgen, dass endlich ein Jugendclub in diesem bisher unversorgten Gebiet entsteht!“

Horte sollen nach Willen des CDU/GAL-Senats zukünftig nur noch an Schulen eingerichtet werden, um zu gewährleisten, dass die Kinder ab 2011 bis 16 Uhr verlässlich betreut werden können. Die SPD ist generell für einen Ausbau der kostenlosen Kinderbetreuung in Horten aber diese darf nicht zu Lasten von Kindern, Personal und Betreuungsqualität gehen. So werden die Gruppenstärken erhöht, weil zwar mehr Kinder betreut werden sollen, aber keine neuen Erzieherinnen eingestellt werden.

Die Betreuung von 8-16 Uhr ist kostenlos aber diese Kostenfreiheit wird dadurch aufgesogen, dass die Betreuung in den Randzeiten vor 8 Uhr und nach 16 Uhr und in den Ferien doppelt so teuer sein wird. Dazu Anja Quast weiter: „Der Senat preist die Kostenfreiheit für die Betreuung zwischen acht und sechzehn Uhr an erhöht im Gegenzug die Gebühren für die Betreuung in den Randzeiten – das ist keine ehrliche Politik.“

Die Koppelung des Jugendclubs mit einem Hort hat für alle Beteiligten Vorteile, so können Räume gleichzeitig genutzt werden, Erzieher und Erzieherinnen können sich gegenseitig unterstützen und fachlich ergänzen, Kinder können länger an einem Platz betreut werden. Diese Synergieeffekte werden durch die Planungen des Senats unmöglich gemacht.

Der Jugendclub Boltwiesen war schon zu Beginn des Sommers fast daran gescheitert, dass die Finanzbehörde sehr paragraphentreu das benötigte Grundstück nur zum Höchstpreis verkaufen wollte. Der vordergründige Gewinn war der CDU wichtiger als die längst fällige Einrichtung des Jugendclubs in Rahlstedt, der so wichtig für die dort wohnenden Jugendlichen wäre. Anja Quast: „Die Regierung aus CDU und GAL möchte hier das Letztmögliche herauspressen, um sich weiterhin ihre Leuchtturmprojekte leisten zu können – hier wird auf dem Rücken der Jugendlichen Preistreiberei betrieben.“

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