Blankau warnt vor Ausweitung der Leiharbeit

Die IG Metall Küste hat vor einer Ausweitung der Leiharbeit in Norddeutschland gewarnt. „Die Arbeitgeber wollen weiter machen wie bisher. Sie wollen eine billige Reservearmee, die sie auch schnell wieder loswerden können“, sagte Jutta Blankau, Bezirksleiterin der IG Metall Küste, auf der Kundgebung zum Tag der Arbeit in Emden.

Zurzeit gibt es etwa 670.000 Leiharbeiter in Deutschland; nach der Krise erwartet die Branche mehr als 2,5 Millionen Beschäftigte in Zeitarbeitsverhältnissen. Die IG Metall will sich dagegen zur Wehr setzen und startet deshalb heute die bundesweite Initiative „Gleiche Arbeit – Gleiches Geld“.

„Die beste Leiharbeit ist die, die nicht stattfindet. Und wenn sie nicht zu verhindern ist, muss sie endlich reguliert werden“, erklärte Bezirkschefin Blankau. Sie forderte die sofortige Umsetzung der EU-Richtlinie, nach der Leiharbeit zeitlich begrenzt und danach gleicher Lohn für gleiche Arbeit bezahlt werden muss: „Der Billig-Macherei von Arbeit muss endlich ein Riegel vorgeschoben werden.“

Blankau stellte die Bedeutung der Gewerkschaften und Betriebsräte in der Wirtschaftskrise heraus: „Wir Arbeitnehmervertreter haben seit Beginn der Krise hunderttausende Arbeitsplätze gesichert. Umweltprämie, Konjunkturprogramme und die verbesserte Kurzarbeit gehen im Wesentlichen auf unser Konto“, sagte die IG Metall-Bezirksleiterin. Auch in der Auseinandersetzung um den Verkauf der Nordseewerke Emden hätten Gewerkschaft und Betriebsrat viel erreicht: „Ohne den Kampf der Beschäftigten und ohne die Solidarität der Region sähe die Zukunft des Standortes und die Arbeitsbedingungen schlechter aus“, so Blankau.

Von der schwarz-gelben Bundesregierung forderte sie, an dem vereinbarten Atomausstieg festzuhalten: „Der Wiedereinstieg ist ein Kniefall vor den mächtigen Atomkonzernen.“ Dass dieser auch von der großen Mehrheit der Bevölkerung abgelehnt werde, habe die Anti-Atom-Kette mit mehr als 120.000 Teilnehmern am vergangenen Wochenende gezeigt. „Diese Pläne bremsen innovative Zukunftsbranchen wie die Solarbranche und – gerade auch an der Küste und insbesondere in Emden – die expandierende Windenergiebranche“, sagte Blankau. Die IG Metall setze auf erneuerbare Energien – mit vernünftigen Tarifverträgen und zu fairen Arbeitsbedingungen.

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