Becker: „Wohnungsbau hat derzeit Vorfahrt“

Ursprünglich für Gewerbenutzung vorgesehene Flächen am Othmarschenpark werden nun für Wohnungsbauprojekte freigegeben. Die GAL-Bürgerschaftsfraktion begrüßt diese Senatsentscheidung. Auf wenig Verständnis stößt die Kritik der Handwerkskammer an dieser Umnutzung.

Horst Becker, der stadtentwicklungspolitischer Sprecher der GAL-Fraktion, sagt dazu: „An verfügbaren Gewerbeflächen besteht zur Zeit in Hamburg kein Mangel. Es ist ein richtiger Schritt, dass nun einige Gewerbeflächen, die zum Teil seit Jahrzehnten brach liegen, mit dringend benötigten Wohnungen bebaut werden.“

Eine kürzlich veröffentlichte Studie im Auftrag der HSH Nordbank belegte erst vergangene Woche eindrucksvoll die Mangelsituation auf dem Hamburger Wohnungsmarkt. „Wozu sollen Gewerbeflächen frei gehalten werden, die keiner braucht?“ fragt Becker. „Die Kritik der Handwerkskammer an der Umnutzung ist Heldentum nach Ladenschluss. Gewerbebetriebe hatten jahrelang Zeit, sich dort anzusiedeln. Offenbar gab es keinen Bedarf. Wenn die Handelskammer konkrete Konzepte für Gewerbeansiedlungen vorlegen kann, wird man dafür Lösungen finden können.“

Hintergrund

In Hamburg stehen derzeit bis zu 1,4 Mio. Quadratmeter Gewerbeflächen leer, das sind annähernd 10 Prozent. Die als „normal“ angesehene Fluktuation liegt bei etwa 7 Prozent. Im Wohnungsbau werden 5.000 bis 6.000 Neubau-Einheiten pro Jahr benötigt, wegen der Knappheit an Grundstücken werden seit Jahren aber nur 3.000 bis 4.000 Wohnungen jährlich gebaut. Besonders im Bereich des geförderten Wohnungsbaus, des erschwinglichen Wohnraums für Singlehaushalte (1-2 Zimmer-Wohnungen), im Bereich der familienfreundlichen Wohnungen (ab 4 Zimmer) und bei Angeboten für Wohnungsnotfälle gibt es Engpässe bei der Versorgung.

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