Zwei Milliarden für Schulbau: Die Liste

Für Instandhaltung, Sanierung und die Erweiterung der allgemeinbildenden Schulen will der Senat bis 2019 rund zwei Milliarden Euro aufwenden. Wir nennen die Schulen, an denen gebaut wird.

Mit den Mitteln sollen alle nötigen Zubauten sowie über ein Drittel der anstehenden Sanierungen bewältigt werden. Ein jetzt vorgelegter Entwurf für einen „Rahmenplan Schulbau“ benennt erstmals Umfang, Kosten und Zeitraum aller Baumaßnahmen an den allgemeinen Schulen.

Schulsenator Ties Rabe: „Im Rahmenplan wurden erstmals alle Einzelpläne und Wünsche nach Dringlichkeit und Machbarkeit geordnet. Wir schaffen damit Klarheit für die Schulen und gewinnen eine eindeutige Richtschnur für unser Handeln.“ Der Geschäftsführer von Schulbau Hamburg Ewald Rowohlt: „Sanierung und Erweiterung der Hamburger Schulen sind eine gewaltige Aufgabe, die jetzt Schritt für Schritt organisiert wird. Der Rahmenplan gibt den Schulen und uns eine klare Perspektive.“

Der Rahmenplan umfasst die Baumaßnahmen aller allgemeinbildenden Schulen. Für die beruflichen Schulen wird ein eigener Rahmenplan vorbereitet. Die Schulbehörde plant, bis 2019 alle Ganztagsschulen mit rund 170 Kantinen auszustatten, mehr als 1.600 Klassen- und Unterrichtsräume zu bauen und mit einer Investitionssumme von über 150 Millionen Euro die Sport- und Gemeinschaftsflächen der Schulen dem Bedarf anzupassen. Der Bau von Kantinen und Unterrichtsräumen hat dabei höchste Priorität. Oft sind Sanierungs-, Abriss-, Ersatzbau- und Zubauarbeiten stark verzahnt, so dass eine genaue Unterscheidung von Sanierungs-, Ersatzbau- und Zubauflächen nicht möglich ist. Das gilt gerade für große Bauvorhaben. Sie sind vor allem an Stadtteilschulen geplant, weil dort Schülerinnen und Schüler aus zahlreichen früheren Haupt-, Real- und Gesamtschulen sowie Aufbaugymnasien konzentriert wurden.

Der Entwurf für den Rahmenplan wurde in monatelanger Arbeit von Schulbauexperten von Schulbau Hamburg und Schulbehörde sowie den Schulaufsichten (Schulräten) erarbeitet. Sie haben dabei die Anmeldezahlen, den Schulentwicklungsplan, die Wünsche der Schulen sowie die örtliche Gebäudestruktur berücksichtigt. Eine besondere Herausforderung bestand darin, zahlreiche Einzelpläne, Bedürfnisse und Wünsche der Schulen auf Plausibilität und Wirtschaftlichkeit zu prüfen und erstmals in einem finanzierbaren Rahmenplan für ganz Hamburg zusammenzufassen.

Schulsenator Ties Rabe: „In einem zweiten Schritt soll jetzt jedes Bauvorhaben zusammen mit Schulvertretern konkretisiert werden. Schule und Eltern sind Experten, die wir bei der Detailplanung brauchen. Die Vorgaben der Behörde beschränken sich deshalb weitgehend auf die Kosten, Sanierungsmaßnahmen und die zeitliche Staffelung der Baumaßnahmen. Zeitliche und finanzielle Veränderungen sind im Einzelfall möglich, wenn sie im Gesamtkonzept gegenfinanziert werden. Richtschnur für Zubauten ist ein Musterflächenprogramm, das für jeden fehlenden Klassenraum einen Zubau von rund 80 bis 90 Quadratmetern Unterrichtsfläche festlegt. Die Schulen können mitbestimmen, wie die Zubauflächen architektonisch in Unterrichts-, Gruppen- und Differenzierungsräume gegliedert und zugeschnitten werden.“

Große Umbauvorhaben:

Gymnasium und Stadtteilschule Lohbrügge (40-45 Mio., + 41 Unterrichtsräume)

Stadtteilschule Kirchwerder (30-35 Mio., + 42 Unterrichtsräume)

Stadtteilschule Lurup (25-30 Mio., + 34 Unterrichtsräume)

Gymnasium Rahlstedt (25-30 Mio., + 15 Unterrichtsräume)

Gymnasium Hoheluft (20-25 Mio., + 26 Unterrichtsräume)

Stadtteilschule Niendorf (20-25 Mio., + 29 Unterrichtsräume)

Stadtteilschule Gyula-Trebitsch Tonndorf (20-25 Mio., + 21 Unterrichtsräume)

Grundschule An der Isebek (Eimsbüttel) (10-15 Mio., + 22 Unterrichtsräume)

Große Neubauten oder Ersatzbauten:

Stadtteilschule Kurt-Tucholsky Altona (40-45 Mio.)

Gymnasium Hafencity (15-20 Mio.)

Stadtteilschule Hafencity (10-15 Mio.)

Stadtteilschule Steilshoop (20-25 Mio.)

Stadtteilschule Goosacker (Lurup) (15-20 Mio.).

Umfangreiche Sanierungen:

Stadtteilschule Irena-Sendler Wellingsbüttel (30-35 Mio.)

Stadtteilschule Horn (20-25 Mio.)

Stadtteilschule Geschwister-Scholl (Lurup) (25-30 Mio.)

Viele Unterrichtsräume:

Bezirk Wandsbek:

Charlotte-Paulsen-Gymnasium, Matthias-Claudius-Gymnasium, Gymnasium Marienthal (+ 22 Räume)

Bezirk Eimsbüttel:

Emilie-Wüstenfeld-Gymnasium, Wilhelm-Gymnasium und Gymnasium Hoheluft (+ 43 Räume)

Ties Rabe: „Der Rahmenplan ist Teil eines dreiteiligen Gesamtkonzeptes. Wir wollen mit mehr Mitteln, klarerer Planung und effizienterem Bauen den Schulbau ankurbeln.“

Mehr Mittel: Die Schulbehörde steigert ihre jährlichen Mietzahlungen, so dass die Investitionen an den allgemeinbildenden Schulen von 137 Millionen (2011) auf 298 Millionen Euro im Jahresdurchschnitt von 2013-2019 mehr als verdoppelt werden können.

Klarere Planung: Eine klare Planung, bestehend aus dem neuen Schulentwicklungsplan und dem vorgelegten Rahmenplan, soll den Schulbau zielgenau lenken.

Effizienteres Bauen: Der Senat bereitet eine Drucksache vor, um den Schulbau effizienter und schneller zu gestalten. Im Kern geht es darum, langwierige behördeninterne Abstimmungsprozesse zu verkürzen, den Fachleuten vor Ort Entscheidungsspielräume zu eröffnen und alle Beteiligten auf betriebswirtschaftlich vernünftiges Handeln zu verpflichten.

Der Schulbau in Hamburg steht aus mehreren Gründen vor großen Herausforderungen:

· Die Schülerzahl in Hamburg steigt leicht an.

· Aufgrund kleinerer Klassen werden mehr Klassen gebildet.

· Die Zusammenführung von über 100 Haupt-, Real- und Gesamtschulen zu 56 Stadtteilschulen führt zu erheblichen Platzbedarf an den Stadtteilschulen.

· Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf besuchen immer öfter allgemeine Schulen statt der Sonderschulen. Viele Sonderschulen werden perspektivisch leer stehen, umgekehrt steigt der Platzbedarf an den allgemeinen Schulen.

· Gut zwei Jahre lang wurde die Bauplanung auf die Primarschulreform ausgerichtet. Nach dem Scheitern der Primarschulreform sind die meisten Pläne unbrauchbar und müssen aufwendig angepasst werden. Dadurch ging wertvolle Planungszeit verloren, viele Bauvorhaben verzögern sich.

Hinweis zur Tabelle:

Der Rahmenplan umfasst auch einige pauschale Ansätze für Bauvorhaben an Schulen, die u.U. aufgegeben werden. Dann werden die Bauvorhaben auf andere Schulen übertragen.

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